Kategorie: Musik

In Memoriam: Sinéad O’Connor

Am 26. Juli 2023 starb die irische Musikerin und Sängerin Sinéad O’Connor im Alter von 56 Jahren.
 
Sinéad Marie Bernadette O’Connor wurde am 8. Dezember 1966 in Dublin geboren. Sie wuchs in schwierigen
Familienverhältnissen auf und lebte mehrere Jahre in einem Kinderheim, das später durch Skandale wegen Gewalt und Kindesmissbrauch in die Schlagzeilen geriet. Die Erfahrungen aus ihrer Kindheit führten im Laufe ihrer Karriere immer wieder zu kontrovers diskutierten Auftritten und Veröffentlichungen. Mit 16 Jahren verließ Sinéad O‘Connor das Heim und studierte Gesang und Klavier. Mit ihrer ersten Band bekam sie 1983 einen Plattenvertrag und veröffentlichte 1987 ihr erstes Album. Der internationale Durchbruch gelang ihr 1990 mit dem Album „I Do Not Want What I Haven’t Got“ und der Coverversion des Prince-Songs „Nothing Compares 2 U“, mit der sie in mehreren Ländern Spitzenplätze in den Hitparaden belegte.
Die zur irischen Alternative-Rock-Szene zählende Sinéad O’Connor veröffentlichte 10 Studioalben und weitere acht Alben mit Live-Aufnahmen, 49 Singles und 34 Musikvideos. Außerdem arbeitete sie mit zahlreichen bekannten Musikern zusammen, darunter Peter Gabriel, U2, Bob Dylan, Kris Kristoffersen, Elaine Paige, Willie Nelson und The Chieftains.
 

In Memoriam: Jane Birkin

Am 16. Juli 2023 starb in Paris die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin im Alter von 76 Jahren.
 
Jane Mallory Birkin, die am 14. Dezember 1946 in London geboren wurde, feierte 1969 mit dem von Serge Gainsbourg komponierten Lied „Je t’aime … moi non plus“ einen internationalen
Erfolg. Das Lied, das ursprünglich für Brigitte Bardot geschrieben wurde, galt teilweise als anstößig und stand bei zahlreichen Rundfunksendern auf der Schwarzen Liste. Vermutlich verkaufte es sich gerade deshalb in wenigen Monaten mehr als eine Million Mal. Birkin und Gainsbourg, die von 1969 bis 1980 verheiratet waren arbeiteten viele Jahre musikalisch zusammen und veröffentlichten
10 gemeinsame Alben. Nach Gainsbourgs Tod 1991 veröffentlichte Jane Birkin 12 weitere Alben, teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Neben ihrer Karriere als Sängerin spielte Jane Birkin zwischen 1965 und 2016 zunächst leichte, ab 1980 aber zunehmend Charakterrollen in 54 Filmen.
 

Marke des Monats: Juli 2023

Otto Klemperer

Der deutsche Dirigent Otto Klemperer gilt als einer der großen Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Er wurde am 14. Mai 1885 in Breslau geboren und starb im Alter von 88 Jahren am 6. Juli 1973 in Zürich. Im Juli 2023 jährt sich sein Todestag zum 50. Mal.
Otto Klemperer studierte am Hochschen Konservatorium in Frankfurt und bei Hans Pfitzner am Stern’schen Konservatorium

Deutschland / Berlin 7.5.1985
in Berlin. Dort lernte er Gustav Mahler kennen, mit dem in eine enge Freundschaft verband. Nach einer Anstellung an der deutschen Oper in Prag und am Stadttheater in Hamburg war er Kapellmeister in Barmen, Straßburg und Köln, wo er 1923 zum Generalmusikdirektor ernannt wurde. Es folgten die Oper in Wiesbaden, die Kroll-Oper in Berlin und 1931 schließlich die Staatsoper in Berlin. Sein Engagement für die zeitgenössische Musik fand international Beachtung, führte 1933 aber zu einem Aufführungsverbot durch die Nazis. Otto Klemperer emigrierte in die USA und übernahm dort die Leitung des Los Angeles Philharmonic Orchestra und des Symphonie-Orchestra Pittsburgh. Nach dem Krieg wurde er zum Musikdirektor der Budapester Oper ernannt, ging 1951 nochmals in die USA und war ab 1955 Chefdirigent des London Philharmonia Orchestra auf Lebenszeit. Nach der Operation eines Gehirntumors (1939) war Klemperer teilweise gelähmt und konnte seit den 1950er Jahren nur noch im Sitzen dirigieren. Ab 1961 dirigierte er auch wieder Opern und inszenierte am Covent Garden einige Opern selbst (Fidelio 1961; Zauberflöte 1962; Lohengrin 1963).
In den 1930er Jahren hatte Otto Klemperer bei Arnold Schönberg Komposition studiert und hinterließ als Komponist eine Oper, sechs Sinfonien, eine Messe, Kammermusik und eine Reihe von Liedkompositionen.
 

Otto Klemperer dirigiert das New Philharmonia Orchestra 1970 in der
Royal Festival Hall London: Beethoven 6. Sinfonie in F (Pastoral) Op.68

Marke des Monats: Juni 2023

Victor Maurel

Der französische Bariton Victor Maurel wurde am 17.6.1848 in Marseille geboren. Er starb am 22.10.1923 in New York City. Im Juni 2023 jährt sich sein Geburtstag zum 175. Mal.
Victor Maurel studierte Gesang am Konservatorium in Paris. Er debütierte 1867 in Marseille als „Wilhelm Tell“ in der gleichnamigen Rossini-Oper. 1868 kam er an die Grand Opéra in Paris und nach Gastspielen in St. Petersburg, Kairo und Venedig sang er bereits im März 1870 an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper „Il Guarany“ von Carlos Gomes.


Monaco 17.3.2022
Berühmt wurde Victor Maurel vor allem als Verdi-Interpret.Verdi selbst übertrug ihm 1871 die Rolle des „Posa“ bei der italienischen Erstaufführung der Oper „Don Carlos“. Außerdem wirkte er bei den Uraufführungen der Verdi-Opern „Simon Boccanegra“ (1881), „Otello“ (1887) und „Falstaff“ (1893) mit. Große Erfolge feierte Victor Maurel auch in London, an der Metropolitan Oper in New York (1894-1899) sowie in Madrid, Lissabon, Barcelona, Monte Carlo, Berlin und an der Wiener Hofoper. Nach dem Ende seiner Bühnenkarriere gründete er 1908 in New York eine Opernschule und gab führenden Filmschauspielern Privatunterricht.
 

Bei der Uraufführung von Verdis Oper „Otello“ am 5. Februar 1887 an der Mailänder Scala sang Victor Maurel die Rolle des Jago. 1904, 17 Jahre nach der Uraufführung, nahm er die Arie „Era la Notte“ aus dieser Oper für eine Schallplatte des „International Record Collectors‘ Club“ der Firma Columbia Records auf.

In Memoriam: Tina Turner

Am 24. Mai 2023 starb in Küssnacht in der Schweiz die amerikanische Sängerin und Schauspielerin Tina Turner im Alter von 83 Jahren.
 
Tina Turner wurde am 26. November 1939 als Anna Mae Bullock in Brownsville, Tennessee geboren.
Mit ihrem damaligen Ehemann landete sie in den 1960er Jahren als Rhythm-and-Blues-Duo „Ike & Tina Turner“ mehrere Hits. Nach der Scheidung startete sie in den 1980er Jahren eine Solokarriere mit mehreren Welthits und wurde mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern zur „Queen of Rock ’n’ Roll“. Bis heute hat sie einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für den größten Konzertauftritt einer Solokünstlerin 1988 im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro vor 188.000 Zuschauern. Im Laufe Ihrer Karriere erhielt Tina Turner acht Grammy Awards. 1991 wurde das Duo „Ike & Tina Turner“ in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2021 wurde ihr diese Ehre auch als Solokünstlerin zuteil.
 

In Memoriam: Gordon Lightfoot

Am 1. Mai 2023 starb in Toronto der kanadische Folk- und Countrysänger und Songwriter Gordon Lightfoot.
 
Gordon Lightfoot wurde am 17. November 1938 in Orillia, Ontario geboren. Trotz einiger Soloaufnahmen in den 1960er Jahren machte er sich zunächst vor allem als Songwriter einen Namen. Seine Songs wurden unter anderem von Elvis Presley, Bob Dylan, Johnny Cash und von der Gruppe Peter, Paul and Mary gesungen. Sein erster eigener internationaler Hit war 1970 der Titel „If You Could Read My Mind“. Im Laufe seiner Karriere nahm er 31 Alben auf und konnte 15 Singles in den Top 50 der USA platzieren. 1986 wurde Gordon Lightfoot in die Canadian Music Hall of Fame aufgenommen, die Laudatio hielt Bob Dylan.
 

Marke des Monats: Mai 2023

Frank Sinatra

Der amerikanische Sänger, Schauspieler und Entertainer Francis Albert „Frank“ Sinatra wurde am 12. Dezember 1915 in Hoboken, New Jersey geboren. Er starb am 14. Mai 1998 im Alter von 82 Jahren in Los Angeles. Im Mai 2023 jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.
 
Frank Sinatra tingelte bereits als Teenager mit seiner Ukulele und einer kleinen Musikanlage durch die Bars seiner Heimatstadt Hoboken. Ab 1932 hatte er erste kleinere Radioauftritte und gewann mit dem Vokalquartett „The Hoboken Four“ 1935 einen

USA 13.5.2008
Talentwettbewerb. 1939 wurde er von dem Bandleader Harry James entdeckt, der ihn als Leadsänger für seine Big Band verpflichtete. Sein nationaler Durchbruch gelang ihm ein Jahr später, als ihm nach dem Wechsel zum Orchester von Tommy Dorsey mit „I’ll Never Smile Again“ sein erster Nummer-1-Hit gelang. Über viele Jahre hinweg war Frank Sinatra mehrmals wöchentlich im Radio zu hören. Er hatte einige eigene Radio-Shows und feierte auch als Schauspieler in Musicals und


USA 13.5.2008 (Rückseite)
Komödien Erfolge.
Nach zahlreichen Affären begann sein Stern zu Beginn der 1950er Jahre zu sinken und er stand 1952 sogar ohne Plattenvertrag da. Auf dem Umweg über den Film gelang ihm 1957 schließlich die Rückkehr auf die Konzertbühne und zu einer wöchentlichen Sendung „The Frank Sinatra Show“ im Fernsehen. 1966 gelang ihm mit dem Lied „Strangers in the Night“ der bis dahin größte kommerzielle Erfolg seiner musikalischen Karriere. 1968 nahm er die von Paul Anka getextete Version des französischen Chansons „Comme d’habitude“ auf, die unter dem Titel „My Way“ zum Welthit und zu seiner eigenen Erkennungsmelodie werden sollte.
Frank Sinatra wurde im Laufe seiner Karriere, die bis in die 1990er Jahre dauerte, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, seine Alben wurden mehr als 150 Millionen Mal verkauft.
 

Frank Sinatra live im Madison Square Garden, New York City (1974)

In Memoriam: Harry Belafonte

Am 25. April 2023 starb der US-amerikanische Sänger, Schauspieler und Entertainer Harry Belafonte im Alter von 96 Jahren in New York City.
 
Harry Belafonte (bürgerlicher Name: Harold George Bellanfanti Jr.) wurde am 1. März 1927 in New York City geboren.Nach einem Theaterbesuch im American Negro Theater beschloss er 1940 Schauspieler zu werden. Ab 1953 wirkte er in mehreren Kinofilmen mit und erhielt 1954 eine eigene Fernsehshow, in der er unter anderem damals noch wenig bekannte Musiker wie Miriam Makeba und Bob Dylan vorstellte.
Als Musiker trat Harry Belafonte zunächst mit karibischen Folksongs und Calypso-Musik auf. Später entwickelte er sich zu einem vielseitigen Weltmusiker und war zu Beginn der 1960er Jahre einer der bekanntesten schwarzen Künstler in den USA. Dabei gelang es ihm mit seiner Musik die Schranken der Rassentrennung im amerikanischen Fernsehen zu überwinden. Im Laufe seiner Karriere verkaufte Harry Belafonte mehr als 150 Millionen Tonträger. 1965 wurde er mit zwei Grammy Awards ausgezeichnet.
Neben seinen Erfolgen als Künstler wurde Harry Belafonte an der Seite von Martin Luther King und Robert F. Kennedy zum Bürgerrechtler. Er engagierte sich gegen Apartheid und den Vietnamkrieg und ermöglichte Afrikanern durch Stipendien ein Studium in den USA. Zu Beginn der 1980er Jahre wandte sich Harry Belafonte an Lionel Richie, Michael Jackson und Quincy Jones mit der Idee, eine Benefizsingle für die hungernde Bevölkerung in Afrika aufzunehmen. Daraus wurde das Projekt „USA for Africa“, aus dem später mit anderen Musikern „We Are the World“ hervorging.
 

Das Video zeigt Harry Belafonte mit einem seiner größten Hits, „Islands in the Sun“, dem Titelsong für den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1957.

Marke des Monats: April 2023

Paul Robeson

Der amerikanische Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtler Paul LeRoy Robeson wurde am 9. April 1898 in Princeton, New Jersey geboren. Er starb am 23. Januar 1976 in Philadelphia. Im April 2023 jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal.

DDR 22.3.1983


USA 20.1.2004

Als Sohn eines ehemaligen Sklaven studierte Robeson an der Rutgers University und an der Columbia University, wo er sich, neben musischen und akademischen Erfolgen, auch als Football-Spieler einen Namen machte. Von 1927 bis 1939 lebte er in London, wo er unter anderem unter dem Einfluss von George Bernard Shaw zu einem überzeugten Sozialisten und später zu einem Protagonisten der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurde.
Bereits 1924 erhielt Paul Robeson eine erste Rolle in einem Stummfilm. Am Broadway spielte er den „Othello“ und mit
seiner Bass-Gesangsstimme gelang ihm 1932 in dem Broadway-Musical „Show Boat“ auch als Sänger der Durchbruch. Wegen seiner politischen Einstellung wurde Paul Robeson in der McCarthy-Ära der Reisepass entzogen, seine Schallplatten verschwanden aus den Läden und sein Name kam auf Schwarze Listen, was einem Auftrittsverbot in den Vereinigten Staaten gleichkam. Internationale Komitees forderten daraufhin die Reisefreiheit für Robeson und organisierten „transnationale Konzerte“ über Telefon zwischen den USA und Europa.

Mali 10.5.1986
Erst 1958 durfte er wieder ausreisen. Bei seinen Auftritten in England und in der DDR wurde er gefeiert und mehrfach als „Verkörperung des ‚anderen‘ Amerika“ ausgezeichnet.
 
Eine von Robesons berühmtesten Rollen war die des Hafenarbeiters „Joe“ in dem Musical „Show Boat“. Er spielte die Rolle auf der Bühne und in der Filmversion von 1936. Robesons Interpretation des Songs „Ol‘ Man River“ ist eine der berühmtesten, die jemals am Broadway aufgeführt wurden.

Vor 50 Jahren …

Vor 50 Jahren, am 24. März 1973, veröffentlichte die britische Rockband Pink Floyd das Album «The Dark Side Of The Moon». Das Konzeptalbum zählt mit über 50 Millionen verkauften Tontägern zu einem der weltweit meistverkauften Musikalben überhaupt und avancierte nach seinem Erscheinen im zum Dauerbrenner in den internationalen Albumcharts.
 



Großbritannien 7.7.2016
 

 
Weitere Jubiläen …