Marke des Monats: Juni 2022

Sveinbjörn Sveinbjörnsson

Der isländische Komponist Sveinbjörn Sveinbjörnsson wurde am 28. Juni 1847 in Seltjarnarnes geboren, er starb am 2. Februar 1927 in Kopenhagen. Im Juni 2022 jährt sich sein Geburtstag zum 175. Mal.
 
Sveinbjörnsson zeigte schon früh musikalisches Talent. Da sein Vater aber früh verstarb und eine Karriere als professioneller Musiker auf Island damals praktisch unmöglich war, machte er eine Ausbildung zum Pfarrer. 1868 entschloss er sich dann doch noch zu einem Musikstudium in den Fächern Klavier und Harmonielehre. Er war Mitglied im Chor der Musikvereinigung von Niels Gade und nahm 1872/73 Klavierunterricht bei Carl Reinecke in Leipzig. Von 1873 bis 1919 lebte er als Pianist und Musiklehrer in Edinburgh.

Island 11.12.1979
 
Das kompositorische Schaffen von Sveinbjörn Sveinbjörnsson umfasst neben einigen Chorwerken vor allem Klavier- und Kammermusik, die einen deutlichen Bezug zur damaligen britischen Salonmusik erkennen lassen. Bereits 1874 komponierte er die Melodie der späteren isländischen Nationalhymne „Lofsöngur“ zum Text des Dichters Matthías Jochumsson. Isländische Musik findet man in seinem Schaffen nur selten, so z.B. in den beiden „Isländischen Rhapsodien“, bei denen er Melodien der isländischen Folklore zu einem Musikstück zusammenfasste.
 

Das Video zeigt die isländische Pianistin Nína Margrét Grímsdóttir (*1965) mit dem „Minuet & Trio“ von Sveinbjörn Sveinbjörnsson aus dem Jahr 1873, dem ersten von einem Isländer komponierten Musikwerk. Die Aufnahme entstand im März 2011 im Isländischen Musikmuseums in Kópavogur.