Kategorie: Musik

Marke des Monats: November 2024

Eugene Ormandy


USA 12.9.1997
Der in Ungarn geborene amerikanische Dirigent und Violinist Eugene Ormandy (geb. Jenő Blau) wurde am 18. November 1899 in Budapest geboren. Er starb am 12. März 1985 in Philadelphia. Im November 2024 jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal.
 
Ormandy schloss mit 14 Jahren sein Studium an der Königlichen Akademie in Budapest ab, wo er bei Jenö Hubay Violine studierte. Mit 17 Jahren war er Violinprofessor und unternahm Konzerttourneen durch Mitteleuropa. Die Aussicht auf eine US-Tournee lockte ihn nach New York, doch
stattdessen spielte er Geige im Orchester des Capitol Theatre und begleitete Stummfilme. 1924 sprang er für den regulären Dirigenten ein und entschied sich daraufhin für das Dirigieren als seine Karriere. Er begann, leichte Klassiker fürs Radio zu dirigieren und bei Sommerkonzerten aufzutreten, was ihm eine Position als Stellvertreter für Arturo Toscanini während einer großen Konzertreihe des Philadelphia Orchestra einbrachte. Es folgte ein Vertrag mit dem Minneapolis Symphony Orchestra, bei dem er von 1931 bis 1936 blieb und mit einer Reihe von Aufnahmen nationale Bekanntheit erlangte. 1936 kehrte er zum Philadelphia Orchestra zurück, um sich die Leitung mit Leopold Stokowski zu teilen. 1938 wurde Ormandy zum Chefdirigenten des Philadelphia Orchestra ernannt, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung 1980 innehatte. Ormandy, der mit dem Repertoire der Spätromantik und des frühen 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht wurde, prägte den Klang des Orchesters, indem er den üppigen, samtigen Streicherklang entwickelte, der zu seinem Markenzeichen wurde.
 

Das Video zeigt Eugene Ormandy als Dirigent „seines“ Philadelphia Orchestra und des Mendelssohn Club of Philadelphia Chores. Die Aufnahme von Gustav Holsts Suite „Die Planeten“ op.32 entstand 1977 im Rahmen eines Projektes für das Deutsche Fernsehen.

Marke des Monats: Oktober 2024

Charles Ives


USA 12.9.1997
Der amerikanische Komponist Charles Edward Ives wurde am 20. Oktober 1874 in Danbury, Connecticut geboren. Er starb am 19. Mai 1954 in New York City. Im Oktober 2024 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Als Sohn eines Armee-Kapellmeisters beschäftigte sich Charles Ives schon früh mit den Werken von Johann Sebastian Bach und war 1889 der jüngste besoldete Organist in Connecticut. In selbst veranstalteten Orgelkonzerten spielte er Opernbearbeitungen und Werke von Bach und Mendelssohn.
1894 begann er mit Kompositionsstudien an der Yale-Universität in New Haven. Nach Abschluss des Studiums entschloss er sich jedoch einen konventionellen Beruf zu erlernen, weil er glaubte, musikalische Kompromisse schließen zu müssen, wenn er von der Musik leben wolle. Er wurde Versicherungskaufmann und gründete 1907 eine eigene Versicherungsgesellschaft. Dadurch kam er zu einem stattlichen Vermögen, mit dem er Konzerte, Publikationen und Aufnahmen von befreundeten Komponisten finanzierte.
Musik komponierte Charles Ives in seiner Freizeit. Zeit seines Lebens wurde seine Neigung zum musikalischen Experiment und zum Einsatz von Dissonanzen jedoch weitgehend ignoriert. Viele seiner Werke blieben deshalb lange unaufgeführt. Erst nach seinem Tod wuchs allmählich das Interesse an seiner Musik. Heute gilt er als einer der wichtigsten Komponisten Amerikas.
Obwohl Charles Ives viele Lieder mit Klavierbegleitung schrieb, ist heute vor allem seine Instrumentalmusik bekannt. Das wohl bekannteste Stück sind die „Variations on ‚America‘”. Das auffallendste Beispiel für seine Experimentierfreude ist „The Unanswered Question“ von 1906, das in den 1990er Jahren mehrfach als Filmmusik bei Todesszenen Verwendung fand. Ein weiteres charakteristisches Merkmal seiner Musik ist die Einbeziehung von Gebrauchsmusik (Märschen, Tänzen, kirchlichen Hymnen etc.) und die Verwendung von Zitaten aus der Musikgeschichte, vor allem aus dem Werk Ludwig van Beethovens.
 

Das Video zeigt die University of Michigan Symphony Band unter der Leitung von Michael Haithcock mit den 1892 komponierten „Variations on ‚America'“ von Charles Ives.

Marke des Monats: September 2024

Richard Strauss

Der deutsche Komponist und Dirigent Richard Strauss wurde am 11. Juni 1864 in München geboren. Er starb am 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen. Im September 2024 jährt sich sein Todestag zum 75. Mal.
 
Als Sohn eines Musikers begann Richard Strauss schon als Sechsjähriger zu komponieren. Am Gymnasium bekam er Kompositionsunterricht und hatte bis zu seinem 18. Geburtstag bereits 140 Werke komponiert, von denen eine Reihe bereits aufgeführt wurden. Auf Empfehlung des Dirigenten Hans von Bülow wurde er 1885 Hofmusikdirektor in Meiningen, ein Jahr später wurde er 3. Kapellmeister an der Münchener Hofoper. Von 1889 bis 1894 war er 2. Kapellmeister in Weimar, wo mit den Uraufführungen von „Don Juan“, „Tod und Verklärung“ und „Macbeth“ auch seine Bedeutung als Komponist wuchs.

Berlin 18.9.1954


Österreich 23.5.1969
Nach seiner Heirat mit der Sopranistin Pauline de Ahna wurde er 1894 erster Kapellmeister an der Hofoper in München, wo er mit seinen Tondichtungen wie „Also sprach Zarathustra“, endgültig seinen Weltruhm als Komponist begründete. 1898 ging Strauss nach Berlin, wo seine Opern „Salome“ und „Elektra“ (in Zusammenarbeit mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal) zum Inbegriff der „modernen“ Oper“ wurden. Der Regisseur Max Reinhardt sorgte für wirkungsvolle Inszenierungen seiner Werke und mit dem „Rosenkavalier“ gelang Richard Strauss 1911 ein absoluter Publikumserfolg, dessen Beliebtheit bis heute anhält. 1919 wurde Strauss in Wien als Staatsoperndirektor engagiert und verhinderte mit neuen, großen Inszenierungen, dass – nach seinen eigenen Worten – aus dem ehrwürdigen Opernhaus ein „Opernmuseum“ wird.
1920 gründeten Strauss, Hofmannsthal und Reinhardt die Salzburger Festspiele als kulturellen Kontrast zu den Folgen des 1. Weltkriegs. In den 1920-er Jahren beschäftigte sich Strauss mit leichteren Stoffen wie den musikalischen Lustspielen „Die Ägyptische Helena“ und „Arabella“. Nach dem Tod von Hugo von Hofmannsthal 1929 fand Richard Strauss mit dem jüdischen Dichter Stefan Zweig einen neuen Textdichter für seine Oper „Die schweigsame Frau“, eine Entscheidung, die seine Karriere entscheidend beeinflusste. Als bekanntester deutscher Musiker seiner Zeit, wurde Strauss 1933 von den Nazis zum Präsidenten der Reichsmusikkammer ernannt. Dass sich Strauss, dessen Schwiegertochter Jüdin war, jedoch dem „Arierparagraphen“ widersetzte, führte 1935 zu seinem erzwungenen Rücktritt. Die Zeit des 2. Weltkriegs verbrachte er weitgehend zurückgezogen in Wien und flüchtete später mit seiner Frau in die Schweiz. Kurz vor seinem Tod wurde Richard Strauss dann doch noch einmal Anerkennung zuteil: In London veranstaltete Thomas Beecham 1948 ein Strauss-Fest und in München erhielt er zum 85. Geburtstag 1949 zahlreiche Ehrungen.
 

Das Video zeigt die Suite aus „Der Rosenkavalier“ op. 59 von Richard Strauss, die am 17. Januar 2020 vom WDR-Symphonieorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Cristian Măcelaru in der Kölner Philharmonie aufgeführt wurde.

 

Österreich 1.6.1989

Österreich 11.6.2014

Deutschland 16.9.1999

Debussy in Jersey

Debussy in Jersey

Klicken Sie auf das Bild und sehen Sie ein Video zur Entstehung der Briefmarkenserie „Debussy in Jersey“. Der junge Briefmarkendesigner Will Bertram erläutert darin seine Herangehensweise an die Illustration der La Corbiere-Briefmarke aus der neuen Briefmarkenserie „Debussy in Jersey“. Die Briefmarkenserie zeigt sechs Plätze, die der französische Komponist Claude Debussy bei seinem Besuch der Insel Jersey im Jahr 1904 mit seiner Geliebten besucht hat. Die Form der Welle auf der 98-Pence-Briefmarke ist dabei von dem Gemälde „Unter der Welle vor Kanagawa“ (auch bekannt als „Die Große Welle“) des japanischen Malers Hokusai inspiriert. Debussy hatte einen Druck der „Großen Welle“ an der Wand seines Ateliers hängen.
 

Marke des Monats: August 2024

Dinah Washington


USA 16.6.1993
Die amerikanische Jazz-Sängerin Dinah Washington wurde am 29. August 1924 in Tuscaloosa, Alabama geboren. Sie starb am 14. Dezember 1963 in Detroit. Im August 2024 jährt sich ihr Geburtstag zum 100. Mal.
 
Als Dinah Washington (eigentlich Ruth Lee Jones) drei Jahre alt war, zog die Familie nach Chicago. Dort sang sie schon als Kind in einem Kirchenchor. Im Alter von 15 Jahren gewann sie einen Amateurwettbewerb, der ihre Profikarriere einleitete. Zunächst leitete Dinah einen Kirchenchor und spielte Klavier in Clubs.
Von 1943 bis 1946 sang sie in der Band von Lionel Hampton, mit der sie ihre ersten Hits hatte. 1947 nahm sie für Mercury Records ihre ersten R&B-Platten auf und 1950 landete sie mit dem song „I Wanna Be Loved“ den ersten Hit in den Billboard-Pop-Charts. 1957 trat sie beim Newport Jazz Festival auf. Der internationale Durchbruch gelang ihr 1959 mit dem Titel „What a Diff’rence a Day Makes“, für den sie mit einem Grammy für die beste R&B-Darbietung ausgezeichnet wurde.
 

Das Video zeigt einen Live TV-Auftritt von Dinah Washington bei der West Coast Television Show „Bandstand Revue“ aus dem Jahr 1955. Den Song “That’s all I want from you“ schrieb der österreichische Komponist Fritz Rotter (1900–1984), der 1933 in die USA emigrierte und dort unter dem Pseudonym M. Rotha arbeitete.

Marke des Monats: Juli 2024

Felipe Pinglo Alva

Der peruanische Dichter und Liedermacher Felipe Pinglo Alva wurde am 18. Juli 1899 in Lima geboren. Er starb am 13. Mai 1936 im Alter von 36 Jahren und wurde auf dem Presbítero Maestro, dem „Friedhof der Meister“ beigesetzt. Im Juli 2024 jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal.
 

Peru 7.5.2007

Felipe Pinglo Alva wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Als musikalisches Naturtalent verdiente er sich als Jugendlicher Geld, indem er auf dem zentralen Platz die Lieder der Militärkapellen nach Gehör nachspielte. 1917, im Alter von 18 Jahren, komponierte er seinen ersten Vals, „Amelia“, der sofort zu einem beliebten Lied wurde. Bis zu seinem frühen Tod komponierte er ungefähr 300 Lieder, von denen viele leider verloren gingen oder nur in Fragmenten erhalten sind. Der Grund dafür liegt in seiner Zuneigung zu den ärmeren Klassen der Gesellschaft, was dazu führte, dass Pinglo während mehrerer politischer Perioden verleumdet wurde und seine Lieder z.B. während der Diktatur von Óscar R. Benavides verboten waren.
Heute gilt Felipe Pinglo Alva als Vater der peruanischen „Musica criolla“, einer Musik im 3/4-Takt, die sich durch kunstvolle Gitarrenarbeit auszeichnet. Die Texte handeln meist von verlorener Liebe oder dem Lima von einst. Felipe Pinglo Alvas Musik ist tief im Volk verwurzelt und wurde von zahlreichen bekannten lateinamerikanischen Künstlern gecovert.


Das Video zeigt die Sopranistin Silvia Vásquez mit dem Lied „Recuerdo mío“ von Felipe Pinglo Alva, interpretiert bei einem spontanen Treffen am Internationalen Frauentag 2024.

Marke des Monats: Juni 2024

Darius Milhaud

Der französische Komponist Darius Milhaud wurde am 4. September 1892 in Marseille geboren. Er starb am 22. Juni 1974 in Genf. Im Juni 2024 jährt sich sein Todestag zum 50. Mal.
 
Milhauds Musikerziehung begann mit Violinunterricht im Alter von 7 Jahren. Ab 1909 studierte er das Instrument am Konservatorium in Paris. Dieses Studium gab er jedoch drei Jahre später auf und studierte Komposition und Dirigieren unter anderem bei Vincent d’Indy. Bereits während des Studiums komponierte er einige Lieder nach Gedichten zeitgenössischer französischer Dichter und seine erste Oper “La brebis égarée“. Als Attaché des französischen Botschafters in Rio de Janeiro lernte er die brasilianische Folklore und Popularmusik kennenlernte und schloss sich nach dem 1. Weltkrieg in Frankreich der „Groupe des Six“ an.

Frankreich 27.4.1985
1940 emigrierte Milhaud in die USA. Ab 1947 war er Professor für Komposition am Mills College in Oakland und ab 1948 leitete er zusätzlich eine Kompositionsklasse am Konservatorium in Paris. Zu seinen Studenten gehörten unter anderem Dave Brubeck, Burt Bacharach, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis.

Israel 25.4.1995
Milhauds Werkverzeichnis als Komponist enthält mehr als 400 Einträge aus allen traditionellen Musikgattungen wie Oper, sinfonische Musik, Konzerte, Kammer- und Vokalmusik und Lieder. Darüber hinaus komponierte er einige Filmmusiken und gilt als der klassische Komponist seiner Generation, der sich mit seiner Musik dem damals aufkommenden Jazz am weitesten angenähert hat.


Das Video zeigt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung der jungen deutsch-japanischen Dirigentin Erina Yashima (*1986) mit der Ballettmusik „La Création du Monde“ op. 81a von Darius Milhaud. Das Werk gilt als ein frühes Beispiel für den Einfluss des Jazz auf die klassische Musik.

Marke des Monats: Mai 2024

Charles Aznavour

Der armenisch-französische Chansonnier, Songwriter, Komponist und Filmschauspieler (eigentlich Aznavourian) wurde am 22. Mai 1924 in Paris geboren. Er starb ab 1. Oktober 2018 im Alter von 94 Jahren in Mouries. Im Mai 2024 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal.
 
Charles Aznavour begann seine Karriere bereits in den 1940er Jahren. 1946 wurde Edith Piaf auf ihn aufmerksam und nahm ihn auf eine Tournee durch Frankreich und die USA mit. Sein internationaler Durchbruch als Solist war die „Charles Aznavour Show“ im „Alhambra Maurice Chevalier“ in Paris im Winter 1960/61.

Frankreich 30.5.2024


Armenien 11.10.2018
Während seiner langen musikalischen Karriere schrieb er mehr als 1.200 Lieder, die er bei zahlreichen Tourneen und auf etwa zweihundert Millionen verkauften Alben in fünf Sprachen präsentierte. Als Schauspieler wirkte Charles Aznavour in mehr als 90 Filmen mit, als Autor veröffentlichte er 14 Bücher.
Charles Aznavour war international einer der bekanntesten französischen Sänger. Gleichzeitig war er einer der prominentesten Armenier weltweit. Seit dem Erdbeben 1988 hat er sich sehr für das Land engagiert. 2008 wurde ihm die armenische Staatsbürgerschaft verliehen. Er war Vertreter Armeniens bei der UNICEF, armenischer Botschafter in der Schweiz und Vertreter des Landes bei den Vereinten Nationen in Genf.


Das Video zeigt Charles Aznavour mit einem seiner bekanntesten Chansons: „La Mamma“.

200 Jahre 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven

Alle Menschen werden Brüder
1824 – 2024: 200. Jahrestag der Erstaufführung von
Beethovens Neunter Symphonie


Uruguay 27.10.2020: Kärntnertortheater in Wien
und Auszug aus dem Autograph zum 4. Satz „Seid umschlungen Millionen“

Am 7. Mai 2024 feiern wir den 200. Jahrestag der Erstaufführung von Beethovens Neunter Symphonie im Kärntnertortheater in Wien.
Schon Mitte 1792 kurz vor seiner Abfahrt nach Wien vertraut Beethoven dem Bonner Universitätsprofessor Fistenich an, dass er Schillers Gedicht „An die Freude“ vertonen will. Doch erst in den Jahren 1815/1816 entstehen die ersten Skizzen der 9. Symphonie. Während der Sommermonate 1821, 1822 und 1823 arbeitet Beethoven im Kurort Baden bei Wien an der Komposition. Obwohl die Absicht der Vertonung von Schillers Hymne Beethoven fast das ganze Leben begleitet hat, entscheidet er sich erst 1822 die Verse im Finale der 9. Symphonie zu verwenden.
Im Spätsommer und Herbst 1823 arbeitet der Komponist am Entwurf des vierten und letzten Satzes der Symphonie, der „Ode an die Freude“. Beethoven vollendet die Komposition der Symphonie im Winter 1823/1824 in seiner Wohnung in der Ungargasse in Wien.
Am 7. Mai 1824 findet die Uraufführung der 9. Symphonie anlässlich eines Konzertes statt, das Beethoven im Kärntnertortheater in Wien veranstaltet. Der Dirigent Michael Umlauf dirigiert mit dem tauben Beethoven. Die Solisten sind Henriette Sontag (Sopran), Caroline Unger (Alt), Anton Haizinger (Tenor) und Joseph Seipelt (Bariton).

Jersey 26.3.2020: Noten aus dem ersten Satz


Monaco 15.10.1970: „Ode an die Freude“ Noten der Bariton Stimme

Beethoven erlebt an diesem Abend einen der größten Triumphe seiner Karriere. Schon nach dem zweiten Satz, dem Scherzo, bricht ein Beifallssturm los. Der Komponist, der aufs Höchste konzentriert ist und natürlich mit den Rücken zum Publikum steht, merkt wegen seiner Taubheit nichts davon, bis Caroline Unger ihn dazu bringt, sich umzudrehen. Das Konzert wird fortgesetzt, und auch der dritte Satz und das außergewöhnlich lange Finale beeindrucken die Zuhörer. Das große Schluss-Crescendo versetzt Ausführende wie Zuhörer in Ekstase. Danach scheint der Saal zu explodieren. Das Publikum tobt vor Begeisterung. Weil man natürlich weiß, dass Beethoven selbst für sehr laute Äußerungen unempfänglich ist, schwenkt man Hüte und weiße Taschentücher. Beethoven, der fünfmal nach vorn gerufen wird – selbst die kaiserliche Familie ruft man gewöhnlich nur dreimal – nimmt den frenetischen Beifall stoisch entgegen.
Am 19. Januar 1972 nimmt der Europarat die Melodie der „Ode an die Freude“ als eigene Hymne an, und beauftragt den Dirigenten Herbert von Karajan mit dem Arrangement dreier Versionen: für Klavier, für Blasinstrumente und für Orchester. 1985 wird die Instrumentalversion von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaften als offizielle Hymne der Europäischen Union angenommen. 
Didier Lachnitt (Quellen: Jan Caeyer „Beethoven, Der einsame Revolutionär“; Internet Recherche
 


9. Symphonie gespielt von den Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Leonard Bernstein.


„Ode an die Freude“ (Europahymne) gespielt vom Saarländischen Staatsorchester unter Generalmusikdirektor Sébastien Rouland.

Marke des Monats: April 2024

Duke Ellington

Der amerikanische Pianist und einflussreiche Jazzmusiker Edward Kennedy „Duke“ Ellington wurde am 29. April 1899 in Washington, D.C. geboren, er starb am 24. Mai 1974 in New York City. Im April 2014 jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal.
 
Der Unterricht bei seiner Mutter, die ihm das Klavierspiel beibringen wollte, machte dem Siebenjährigen keinen Spaß. Erst mit vierzehn Jahren erwachte sein Interesse an der Musik, mit 17 Jahren begann seine Karriere als professioneller Musiker und machte sich schon bald einen Namen als Klavierbegleiter und Bandleader für seine Band „The Washingtonians“. Als der berühmte King Oliver 1927 den bekannten Cotton Club in New York verließ, wurde Ellington der Job als Hausband im damals renommiertesten Nachtclub New Yorks angeboten. Nach und nach wurden die „Washingtonians“ zum Duke Ellington Orchestra, das durch die regelmäßigen

USA 29.4.1986


USA 16.7.2008
Radioübertragungen aus dem Cotton Club eine nationale Bekanntheit erreichte. Mit seiner Rolle als Bandleader trug Ellington wesentlich zur Ausprägung des Swing als Bigband-Stil bei. Nachdem er den Cotton Club 1931 verließ, arbeitete er für mehrere Schallplattenfirmen und Filmstudios und ging von 1933 bis in die 1960er Jahre auf zahlreiche Tourneen durch die Vereinigten Staaten und Westeuropa.
Zeit seines Lebens experimentierte Ellington mit seinem Orchester. Als er in den 1940er Jahren begann, gezielt für die unterschiedlichen Stimmen seines Orchesters zu komponieren und zu arrangieren, erreichte die Band ihren kreativen Höhepunkt. Ellington arbeitete mit mehreren Musikern des Modern Jazz zusammen. Duke Ellington schrieb fast 2000 Kompositionen, von denen rund einhundert heute zu den Jazzstandards zählen. Als die Popularität des Swings zurückging, komponierte er längere Stücke, bei denen er sich an der klassischen Musik orientierte.


Das Video zeigt Live-Auftritte von Duke Ellington & His Orchestra mit einigen
seiner bekanntesten Kompositionen.