Kategorie: Briefmarken

In Memoriam: Olivia Newton-John

Die britisch-australische Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin Olivia Newton-John starb am 8. August 2022 im Santa Ynez Valley in Kalifornien.
Newton-John wurde am 26. September 1948 in Cambridge geboren. 1955 übersiedelte die Familie nach Australien. Bereits als Schülerin gewann sie einige Gesangswettbewerbe, gründete eine Girlsgroup und bekam 1966 ihren ersten Plattenvertrag. Mit ihren Songs aus den Bereichen Country, Folk, Pop und Disco gehörte sie zu den größten Stars der 1970er und der frühern 1980er Jahre. Zwischen 1973 und 1983 erhielt sie 4 Grammys und 9 American Music Awards.
Im Laufe ihrer langen Karriere hat Olivia Newton-John mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft und gehört damit bis heute zu den Interpreten, die weltweit am meisten Tonträger verkauft haben. Ihre erfolgreichste Veröffentlichung ist das Soundtrack-Album zum Musical-Film „Grease“, in dem sie neben John Travolta die Hauptrolle spielte.

Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen wurde Olivia Newton John von Königin Elisabeth II. 1979 zum Offizier und 2020 zum Dame Commander des Order of the British Empire ernannt.
Nachdem 1992 bei ihr Brustkrebs diagnosztiziert wurde, ging Newton-John verstärkt an die Öffentlichkeit, um von ihrer Krebserkrankung zu berichten. Sie unterstützte zahlreiche Benefiz-Projekte und gründete eine Stiftung zur Krebsforschung, mit deren Hilfe 2012 in Melbourne das Olivia-Newton-John Canver Wellness & Reserach Center eröffnet werden konnte.

Das Video zeigt Olivia Newton-John mit einem ihrer größten Single-Erfolge „Physical“. Mit diesem Song stand sie Ende 1981 zehn Wochen auf Platz eins der US-Single-Charts, die damit die am längsten auf Platz eins platzierte Single der 1980er Jahre war.

Marke des Monats: August 2022

Swjatoslaw Richter

Der ukrainische Pianist Swjatoslaw Teofilowitsch Richter wurde am 20.3.1915 in Schitomir (Russisches Reich, heute Ukraine) geboren. Er starb vor 25 Jahren, am 1.8.1997 in Moskau.
 
Richters Vater war ein deutschstämmiger Pianist, der 1916 eine Stelle als Organist und Chorleiter in Odessa annahm. Er sorgte ab dem dritten Lebensjahr für eine solide musikalische Ausbildung seines Sohnes.

Ukraine 20.3.2015
Dieser wurde bereits 15 Jahren Korrepetitor am Opernhaus in Odessa und gab 1935 sein Debüt als Pianist. Ab 1937 besuchte er eine Klavier-Meisterklasse am Konservatorium in Moskau. In Moskau lernte Swjatoslaw Richter Sergei Prokofjew kennen, dessen 6. Sonate er 1942 uraufführte. Später folgten die Uraufführungen der 7. sowie der 9. Sonate, die Richter gewidmet ist. 1960 durfte Richter erstmals in den Westen reisen. Dem Debüt am 19. Oktober 1960 in der Carnegie Hall in New York folgte eine große USA-Tournee.
Legendär sind Richters Schallplattenaufnahmen der Werke von Tschaikowski, Schubert, Schumann, Liszt und des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach. Seine Préludes von Rachmaninow gelten heute noch als eine Art Referenzaufnehmen.
Neben seiner solistischen Tätigkeit spielte Swjatoslaw Richter auch Kammermusik, unter anderem mit David Oistrach, Pierre Fournier, Mstislaw Rostropowitsch und Benjamin Britten.
 

Das Video zeigt Swjatoslaw Richter mit den Klavier Sonaten Nr. 4 in Es-Dur (K282), Nr. 16 in C-Dur (K545) und Nr. 8 in a-moll (K310) von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Aufnahme entstand am 29.3.1989 im Barbican Center in London.

Marke des Monats: Juli 2022

Ignacio Cervantes

Der kubanische Pianist und Komponist Ignacio Cervantes Kawanag wurde am 31. Juli 1847 in Havanna geboren. Er starb am 29. April 1905 in seiner Heimatstadt. Im Juli 2022 jährt sich sein Geburtstag zum 175. Mal.

Kuba 15.9.1997


Kuba 27.6.1959
Cervantes galt als Wunderkind und wurde unter anderem vom amerikanischen Komponisten Louis Moreau Gottschalk unterrichtet. Gottschalk ermutigte ihn zu einem Studium am Conservatoire de Paris (1866–1870), wo er erste Preise für Komposition (1866) und Harmonielehre (1867) erhielt und Konzerte mit Christina Nilsson und Adelina Patti gab.
Cervantes war einer der ersten Musiker, die den besonderen Charakter der mittel- und südamerikanischen Völker in ihrer Musik betonten.
Als Unterstützer der kubanischen Rebellen musste er 1875 zeitweise das Land verlassen und lebte mehrere Jahre in Mexiko und in den Vereinigten Staaten. Ignacio Cervantes komponierte eine Oper, verschiedene Kammermusikstücke, Zarzuelas und die berühmten einundvierzig „Danzas Cubanas“. Seine „Fusión de Almas“ schrieb er für seine Tochter María Cervantes (1885–1981), die eine bekannte Pianistin, Komponistin und Sängerin wurde.
 

Das Video zeigt das Orquestra De Guiarres De Barcelona unter der Leitung von Sergi Vicente mit einem Medley der „Danzas Cubanas“ von Ignacio Cervantes. Alle Mitglieder des Orchesters sind Lehrer, Absolventen oder Master-Studenten des Conservatorio Superior de Mùsica del Liceo in Barcelona.

Marke des Monats: Juni 2022

Sveinbjörn Sveinbjörnsson

Der isländische Komponist Sveinbjörn Sveinbjörnsson wurde am 28. Juni 1847 in Seltjarnarnes geboren, er starb am 2. Februar 1927 in Kopenhagen. Im Juni 2022 jährt sich sein Geburtstag zum 175. Mal.
 
Sveinbjörnsson zeigte schon früh musikalisches Talent. Da sein Vater aber früh verstarb und eine Karriere als professioneller Musiker auf Island damals praktisch unmöglich war, machte er eine Ausbildung zum Pfarrer. 1868 entschloss er sich dann doch noch zu einem Musikstudium in den Fächern Klavier und Harmonielehre. Er war Mitglied im Chor der Musikvereinigung von Niels Gade und nahm 1872/73 Klavierunterricht bei Carl Reinecke in Leipzig. Von 1873 bis 1919 lebte er als Pianist und Musiklehrer in Edinburgh.

Island 11.12.1979
 
Das kompositorische Schaffen von Sveinbjörn Sveinbjörnsson umfasst neben einigen Chorwerken vor allem Klavier- und Kammermusik, die einen deutlichen Bezug zur damaligen britischen Salonmusik erkennen lassen. Bereits 1874 komponierte er die Melodie der späteren isländischen Nationalhymne „Lofsöngur“ zum Text des Dichters Matthías Jochumsson. Isländische Musik findet man in seinem Schaffen nur selten, so z.B. in den beiden „Isländischen Rhapsodien“, bei denen er Melodien der isländischen Folklore zu einem Musikstück zusammenfasste.
 

Das Video zeigt die isländische Pianistin Nína Margrét Grímsdóttir (*1965) mit dem „Minuet & Trio“ von Sveinbjörn Sveinbjörnsson aus dem Jahr 1873, dem ersten von einem Isländer komponierten Musikwerk. Die Aufnahme entstand im März 2011 im Isländischen Musikmuseums in Kópavogur.

In Memoriam: Andrew Fletcher

Am 26. Mai 2022 starb der britische Musiker Andrew Fletcher.
Andrew Fletcher wurde am 8. Juli 1961 in Nottingham geboren. Er spielte zunächst E-Bass und war mit seinem Schulfreund Vince Clarke Mitglied der Gruppe „No Romance in China“. 1979 wechselte er zum Synthesizer und gründete zusammen mit Clarke und Martin Gore die Band „Composition of Sound“, die sich später in „Depeche Mode“ umbenannte.
„Depeche Mode“ gilt als die populärste Synth-Rock- bzw. Synthie-Pop-Gruppe und gehört mit weltweit über 100 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten Bands der Welt. Andrew Fletcher war das einzige Mitglied der Band, das nie einen Song geschrieben hat. Als Keyboarder der Band hat er den Stil der Band jedoch entscheidend mitgeprägt. Darüber hinaus übernahm er viele der organisatorischen Aufgaben und war stark in die Studio-Arbeit der Band involviert.

In Memoriam: Vangelis

Am 17. Mai 2022 verstarb in Paris der griechische Komponist Evangelos Odysseas Papathanassiou, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Vangelis im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer COVID-19 Erkrankung. Vangelis, der am 29.3.1943 in Agria, Griechenland geboren wurde war einer der Pioniere der elektronischen Musik. Vangelis eignete sich sein musikalisches Wissen größtenteils selbst an und hatte während seiner gesamten Karriere nur Grundwissen über das Notenlesen oder -schreiben. Anfang der 1960er Jahre gründete er seine erste eigene Band. Gemeinsam mit Demis Roussos und Lucas Sideras gründete er 1968 die Progressive-Rock-Gruppe „Aphrodite’s Child“, die mehrere Hitsingles hatte. 1973 startete er seine Solokarriere mit ersten Filmmusiken. In den 1980er Jahren hatte er mehrere internationale Hits gemeinsam mit Jon Andersen. 1982 gewann Vangelis mit der Musik für den Streifen „Chariots of Fire“ den ersten Oscar für eine reine Synthesizer-Filmmusik. Es folgten weitere Filmmusik-Hits wie „Blade Runner“ , „Bounty“ und „1492 – Conquest of Paradise“, die Musikuntermalung für viele Dokumentarfilme von Jacques Cousteau, sowie die Hymne für die Fußballweltmeisterschaft 2002.

Neue Briefmarken 2021

Jedes Jahr erscheinen mehr als 200 Briefmarken zum Thema Musik.Die Liste der Neuerscheinungen im Mitgliederbereich wird mehrmals pro Monat aktualisiert.
 


15.1.: Mongolei / Mosambik / Tschad / Tuvalu / Zentralafrikanische Republik
6.3.: Angola / Dschibuti / Kolumbien / Mosambik / Sao Tomé / Togo / Tschad / Turkmenistan / Zentralafrikanische Republik
24.3.: Dschibuti / Tschad
13.4.: Albanien / Philippinen / Tschad / Usbekistan / Zentralafrikanische Republik
7.5.: Andorra / Guinea-Bissau / Paraguay / Sao Tomé

Europa (Mitgliederbereich)  Übersee (Mitgliederbereich)

Marke des Monats: Mai 2022

Erich Wolfgang Korngold

Der österreichische Komponist, Dirigent und Pianist Erich Wolfgang Korngold wurde am 29. Mai 1897 in Brünn geboren, er starb am 29. November 1957 in Los Angeles. Im Mai 2022 jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal.
 
Korngold galt in Wien als musikalisches Wunderkind. Bereits 1910 wurde eine Ballettmusik des 13- Jährigen an der Wiener Hofoper uraufgeführt. Einige seiner Jugendwerke wurden

USA 16.9.1999
 

Österreich 31.3.1997 
häufig durch prominente Dirigenten wie Bruno Walter, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler und Richard Strauss aufgeführt. Korngolds Opern „ Der Ring des Polykrates“, „ Violanta“ (beide 1916), „Die tote Stadt“ (1920) und „Das Wunder der Heliane“ (1927) waren große Erfolge und machten ihn – neben Richard Strauss – zum meistgespielten Opernkomponisten in Österreich und Deutschland.
1934 folgte er der Einladung von Max Reinhardt nach Hollywood, um für dessen Film „Ein Sommernachtstraum“ die Filmmusik zu komponieren. Mit der Arbeit an diesem Film, bei dem erstmals ein Sinfonieorchester zum Einsatz kam, setzte er neue Maßstäbe in der noch jungen Geschichte der Filmmusik.
Wegen seiner jüdischen Herkunft blieb er in den USA und arbeitete als Filmkomponist für Warner Brothers. Bis 1946 schuf er die Musik für 19 Filme, von denen „Ein rastloses Leben“ (1936) und „Robin Hood, König der Vagabunden“ (1938) jeweils einen Oscar für die beste Filmmusik erhielten.
Erich Wolfgang Korngold betrachtete sich selbst als einen Vertreter der modernen Klassik. Sein kompositorisches Schaffen umfasst neben der Filmmusik und sechs Opern, Klavierwerke, Lieder, Orchester- und Kammermusik, Chorwerke, Bühnen- und Schauspielmusiken und eine Operette.
 

Das Video zeigt Jeffrey Schindler und das Australian International Symphony Orchestra Institute mit der Overtüre zum Film „Der Herr der sieben Meere“ („The Sea Hawk“) von Erich Wolfgang Korngold aus dem Jahr 1940. Die Aufnahme entstand 2010 während des Abschlusskonzertes des Sommerkurses am Conservatorium of Music der University of Tasmania.

Marke des Monats: April 2022

Toots Thielemans

Der belgische Jazz-Musiker Jean-Baptiste Frédéric Isidor Thielemans wurde am 29. April 1922 in Brüssel geboren. Er starb am 22. August 2016 in seiner Heimatstadt. Im April 2022 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal.
 
Unter seinem Künstlernamen „Toots“ war Thielemans ein herausragender Vertreter des Modern Jazz. Er erlernte das Akkordeon- und Gitarrenspiel und entdeckte schließlich die

Belgien 21.3.2022
 
chromatische Mundharmonika für sich. Wie kein Zweiter hat er der Mundharmonika im Jazz zu Respekt verholfen. Bereits 1950 war er Mitglied der „All-Star Band“ auf der Europatournee von Benny Goodman. Später musizierte er unter anderem mit Charlie Parker, Bill Evans, Ella Fitzgerald, Quincy Jones, Paul Simon und Billy Joel. In den 1980er Jahren war er häufig Mitglied der All-Star-Besetzungen um Dizzy Gillespie. Mit seinem Instrument ist er auch im Soundtrack mehrerer Filmmusiken wie „Asphalt-Cowboy“, „The Getaway“ oder „French Kiss“ zu hören.
Eines seiner bekanntesten Werke als Komponist ist die Hintergrundmusik der Kinder-Fernsehserie „Sesamstrasse“.
2004 wurde Toots Thielemans für sein Lebenswerk mit der German Jazz Trophy geehrt, 2009 erhielt er mit der NEA Jazz Masters Fellowship die höchste Auszeichnung für Jazzmusiker in den USA. Der belgische König Albert II. erhob ihn 2001 in den Stand eines Barons.

Belgien 18.11.2000 


Das Video zeigt Toots Thielemans mit dem von ihm komponierten Jazzstandard „Bluesette“ bei der „Night of the Proms“ 2009 in Rotterdam. Der Titel wurde 1961 erstmals aufgenommen und seither von über 100 Künstlern gecovert.

Marke des Monats: März 2022


Ukraine 4.3.2015
 
Schtsche ne wmerla Ukrajiny i slawa, i wolja
(Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben)

Der ukrainische Dichter Pawlo Tschubynskyj schrieb im Herbst 1862, lange bevor es die Ukraine als eigenständigen Staat gab, das patriotische Gedicht „Noch ist die Ukraine nicht gestorben“. Hintergrund war die slawische Wiedergeburtsbewegung der unter Fremdherrschaft befindlichen slawischen Völker. Das Gedicht fand schnell Verbreitung und hatte zur Folge, dass Tschubynskyj „wegen seines schädlichen Einflusses auf die Gedanken des Volkes“ unter Polizeiaufsicht gestellt und nach Archangelsk umgesiedelt wurde. 1863 wurde das Gedicht erstmals in der Lemberger Zeitschrift „Ziel“ veröffentlicht. Der katholische Priester und Komponist Mychajlo Werbyzkyj war von dem Text so begeistert, dass er dazu zunächst die Singstimme und später eine Orchesterbegleitung komponierte. 1865 wurde das vertonte Gedicht mit Noten veröffentlicht. 1917 sang man die Hymne als staatliche Hymne der jungen ukrainischen Volksrepublik; während der Zeit der kurzen Unabhängigkeit zwischen 1917 und 1920 wurde sie jedoch nicht offiziell als Staatshymne festgelegt.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Gründung einer unabhängigen Ukraine wurde die Musik Werbyzkyjs 1991 in der Verfassung als Hymne festgeschrieben. Der zu singende Wortlaut wurde 2003 gesetzlich festgelegt. Dabei wurde der ursprüngliche Text der ersten Zeile „Noch ist die Ukraine nicht gestorben, weder Ruhm noch Freiheit“ durch eine kleine grammatische Korrektur verändert und lautet jetzt: „Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben“.

 


Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben,
noch wird uns lächeln, junge Ukrainer, das Schicksal.
Verschwinden werden unsere Feinde wie Tau in der Sonne,
und auch wir, Brüder, werden Herren im eigenen Land sein.
|:Leib und Seele geben wir für unsere Freiheit,
und bezeugen, dass unsere Herkunft die Kosakenbrüderschaft ist.:|