Kategorie: Musik

Marke des Monats: August 2019


Paraguay 5.8.1994
 
Agustín Pío Barrios

Der paraguayische Komponist Agustín Pío Barrios wurde am 5. Mai 1885 in San Juan Bautista de las Misiones geboren. Er starb ab 7. August 1944 in San Salvador. Im August 2019 jährt sich sein Todestag zum 75. Mal.
Barrios wurde am Instituto Paraguayo in Asunción ausgebildet. Er trat schon als Jugendlicher asl Gitarrist auf und schrieb Klavierstücke von Bach und Beethoven für Gitarre um. 1910 unternahm er eine Konzertreise nach Argentinien, die ein so großer Erfolg wurde, dass er in den nächsten zwei Jahrzehnten fast alle Länder Süd- und Mittelamerikas bereiste und dort konzertierte. In den 1920er Jahren wandte er sich verstärkt der Kultur seiner Heimat zu und brachte bei seinen Konzerten neben Transkriptionen für Gitarre von Bach und anderen europäischen Komponisten auch eigene Kompositionen mit indianischen Einflüssen zu Gehör.
Agustín Pío Barrios gilt als einer der ersten Gitarrenvirtuosen in Südamerika. Vermutlich war er der erste klassische Gitarrist, der eigene Platten aufgenommen hat und der erste Gitarrist, der eine komplette Bach-Lautensuite mit der Gitarre bei einem öffentlichen Konzert spielte. Barrios komponierte rund 300eigene Werke. Sie gelten als innovativ in Hinblick auf ihre Ausdruckskraft und ihre romantische Harmoniegebung und schöpfen das gesamte Potential der Gitarre aus. Unter Gitarristen haben die Werke Barrios‘ eine ähnliche Bedeutung wie die Werke Chopins für die Pianisten.
 
Das Video zeigt die kroatische Gitarristin Ana Vidović (*1980) mit einem Satz aus der Komposition „La Catedral“ von Agustín Pío Barrios.


Marke des Monats: Juli 2019


Israel 1.5.2019
 

 
Hava Nagila (deutsch: „Lasst uns fröhlich sein“) ist ein israelisches Volkslied, das zu jüdischen Festen gesungen wird. Die Melodie basiert auf einem chassidischen Nigun, einer religiösen Melodie, die meist ohne Text gesungen wurde. Als 1915 in Palästina das Hebräische als gesprochene Sprache wiederbelebt wurde begann Abraham Zevi Idelsohn (1882–1938), Professor an der Hebräischen Universität, alle bekannten jüdischen Kompositionen zu katalogisieren. Die Melodie wird den Sadigurer Chasidim zugeschrieben, die in der heutigen Ukraine lebten. Der spätere Kantor Moshe Nathanson (1899-1981), ein Schüler von Professor Idelsohn, wurde beauftragt, einen Text für die Melodie zu schreiben um daraus ein modernes hebräisches Lied zu gestalten. Getanzt wird das Lied meist als Kreistanz (Hora) mit beliebig vielen Personen.

Marke des Monats: Juni 2019


Monaco 20.6.2019
 
Jacques Offenbach

Der deutsch-französische Komponist Jakob „Jacques“ Offenbach wurde am 20. Juni 1819 in Köln geboren. Er starb am 5. Oktober 1880 in Paris. Im Juni 2019 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal.
Offenbach erhielt seinen ersten Cello- und Violinunterricht von seinem Vater. Ab 1830 trat er in Köln zusammen mit zwei seiner Geschwister als Trio auf, um Geld für den Musikunterricht zu verdienen. 1833 schrieb er sich in die Celloklasse von Olive-Charlier Vaslin am Pariser Conservatoire national de Musique ein. 1835 begann er als Cellist bei der Opéra-Comique und erhielt ab 1837 Kompositionsunterricht bei Jacques Fromental Halévy.
Offenbach komponierte zunächst kleinere Romanzen, Walzer und Salonstücke. 1849 bekam er eine Stelle als Kapellmeister am Pariser Théâtre-Français. Nebenbei machte er sich einen Namen als hervorragender Cello-Virtuose und spielte unter anderem mit Anton Rubinstein, Franz Liszt und Felix Mendelssohn Bartholdy. 1855 eröffnete Offenbach anlässlich der Weltausstellung in Paris sein eigenes Theater, in dem er mehrere seiner Operetten uraufführte.
Offenbach komponierte 75 Werke für Violoncello und 102 Bühnenwerke. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Die schöne Helena“, „Blaubart“, „Pariser Leben“ und „Orpheus in der Unterwelt“ mit dem berühmten „Cancan“. In seinen Werken verband er schwungvolle, eingängige Musik mit einer satirisch-hintergründigen Handlung mit Anspielungen auf die Sitten, Personen und Ereignisse seiner Zeit.
Ab 1877 konzentrierte er sich auf die Komposition seines letzten Werkes „Hoffmanns Erzählungen“, deren Uraufführung am 10. Februar 1881 in der Opéra-Comique er leider nicht mehr erleben konnte.
 
Das Video zeigt Anna Netrebko und Elīna Garanča mit der „Barcarole“ aus Offenbachs “Hoffmanns Erzählungen”.
Es spielt das Philharmonische Orchester Prag unter der Leitung von Emmanuel Villaume.
 


Frankreich 14.2.1981


Benin 15.12.1980

Benin 15.12.1980

Benin 2000

Kongo 5.7.1980

Monaco 12.11.1979

Tschad 2000

Gabun 14.4.1980

In memoriam: Doris Day





Am 13. Mai 2019 starb die amerikanische Schauspielerin und Sängerin Doris Day im Alter von 97 Jahren. Am 3. April 1922 in Cincinnati geboren, trat sie zunächst als Sängerin verschiedener Big Bands auf. Ihren Durchbruch schaffte sie 1944 mit dem Nummer-eins-Hit „Sentimental Journey“. 1947 gelang ihr der Sprung nach Hollywood, wo sie in den 1950er und frühen 1960er Jahren in einer Reihe von Musicals und Musikfilmen zu sehen war. Im Laufe ihrer Karriere konnte Doris Day mehr als 50 Hits in den Charts platzieren, darunter so bekannte Songs wie „Que Sera, Sera (Whatever Will Be, Will Be)“ und „Fly me to the Moon“. Mehrfach arbeitete sie als Sängerin zusammen mit Frank Sinatra, Dinah Shore, Harry James und Frankie Lee.
 

Marke des Monats: Mai 2019


Rumänien 28.3.1985
 
Stanisław Moniuszko

Der polnische Komponist, Dirigent und Musikpädagoge Stanisław Moniuszko Herb Krzywda wurde am 5. Mai 1819 in Ubiel bei Minsk (heute Weißrussland) geboren. Er starb am 4. Juni 1872 in Warschau. Im Mai 2019 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal.
 
Moniuszkos Familie gehörte zum verarmten polnischen Landadel und lebte ab 1827 in Warschau. Ab 1937 studierte er für drei Jahre in Berlin und verdiente sich dann als Organist und Klavierlehrer in Vilnius seinen Lebensunterhalt.

1847 wurde an der Warschauer Staatoper die erste Fassung seiner Oper „Halka“ aufgeführt, die wegen ihrer scharfen Sozialkritik aber sofort nach der Uraufführung verboten wurde. Erst 11 Jahre später, am 1. Januar 1858 folgte die zweite Aufführung, die zu einem überwältigenden Erfolg wurde und als Geburtsstunde der polnischen Nationaloper gilt. Auf zwei Reisen durch Europa knüpfte Moniuszko Kontakte zu Liszt, Smetana, Gounod und Rossini. Nach seiner Rückkehr wurde ihm das Amt des Leiters der Warschauer Oper angeboten, das er bis an sein Lebensende ausübte.
Moniuszkos Schaffen umfasst neben 24 Opern und Operetten ungefähr 300 Lieder, die in ihrer Schlichtheit seine Volksnähe und seine Fähigkeit zur musikalischen Lyrik dokumentieren.

Polen 15.11.1972


Das Video zeigt das Orchester der staatlichen Musikschule in Żagań unter der Leitung von Ivan Moroz mit der Mazurka aus der Oper „Halka“ von Stanisław Moniuszko.

Marke des Monats: April 2019


USA 17.9.1994
 
Bessie Smith

Die amerikanische Blues-Sängerin Bessie Smith wurde am 15. April 1894 in Chattanooga, Tennessee geboren. Sie starb am 26. September 1937 in Clarksdale, Mississippi. Im April 2019 jährt sich ihr Geburtstag zum 125. Mal.
 
Nach dem frühen Tod ihrer Eltern schloss sie sich einem fahrenden Vaudeville-Theater an, wo sie als Sängerin und Tänzerin auftrat. Dort begegnete sie der Sängerin Ma Rainey, die sich ihrer annahm und ihr zu ersten festen Engagements verhalf. Nach Auftritten mit dem Charlie Johnson-Orchester im eleganten Tanzlokal „Paradise Gardens“ in Atlantic Citys machte Bessie Smith 1923 ihre ersten Plattenaufnahmen, unter anderem den Titel „Down Hearted Blues“, der sie schließlich berühmt machte.

Der Song war vier Wochen die Nummer 1 der Billboard-Charts; in sieben Monaten wurden 870.000 Exemplare verkauft. Mit ihrer leidenschaftlichen Stimme war Bessie Smith bis zum Ende der 1920er Jahre eine Attraktion in vielen Clubs, Music Halls und Radio-Shows. Dabei trat sie auch mit Louis Armstrong und anderen bekannten Musikern auf.
Bessie Smith, die „Kaiserin des Blues“, nahm mehr als 150 Schallplatten auf. 1980 wurde sie in die Blues Hall of Fame und 1984 in die National Women’s Hall of Fame aufgenommen.
 
 
Hören Sie Bessie Smith (Gesang) und Clarence Williams (Piano) mit ihrem ersten Hit „Down Hearted Blues“ von 1923.

 

Marke des Monats: März 2019


Russland 20.1.1994
Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow

Der russische Komponist Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow wurde am 18. März 1844 in Tichwin geboren. Er starb am 21. Juni 1908 auf Gut Ljubensk bei Luga/Sankt Petersburg. Im März 2019 jährt sich sein Geburtstag zum 175. Mal.
 
Rimski-Korsakows musikalische Begabung wurde schon früh erkannt und gefördert. Sein Klavierlehrer machte ihn 1859 den Komponisten Balakirew und Cui bekannt, die ihn ermunterten, sein erstes Werk zu komponieren. Nach seinem Militärdienst beschäftigte sich Rimski-Korsakow vor allem mit russischer Volksmusik und alten russischen Überlieferungen, die er in seine Werke einfließen ließ.
1871 wurde er Professor für Instrumentation und Komposition am Sankt Petersburger Konservatorium und von 1874 bis 1881 war er Direktor der Freischule für Musik. Durch seine akademische Position wurde er zum einflussreichsten Vertreter des „Mächtigen Häufleins“. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Glasunow, Strawinski und Prokofjew und auch in den Orchesterwerken von Ravel, Debussy, Dukas und Respighi ist sein Einfluss spürbar.
Rimski-Korsakow komponierte 15 Opern, diverse Orchesterwerke, Chorwerke, Kammermusik, Klaviermusik und Lieder.
 

Das Video zeigt den Geiger David Garrett bei einer Probe des Orchesterstückes „Der Hummelflug“ aus der Oper „Das Märchen vom Zaren Saltan“ von Nikolai Rimski-Korsakow, aufgenommen am 8. Mai 2016 in Saarbrücken.

Marke des Monats: Februar 2019



Nicaragua 22.1.1975
Giovanni Martinelli

Der italienische Tenor Giovanni Martinelli wurde am 22. Oktober 1885 in Montagnana geboren, er starb am 2. Februar 1969 in New York. Im Februar 2019 jährt sich sein Todestag zum 50. Mal.
 
Martinelli lernte als Kind Klarinette, sang im Kirchenchor und diente später in einem Militärorchester. Der Orchesterleiter entdeckte seine Singstimme und veranlasste ein Gesangsstudium bei Giuseppe Mandolini. Am 2. Dezember 1910 gab Martinelli sein Debüt als Solist
in Rossinis „Stabat mater“ und wenige Wochen darauf in Verdis „Ernani“ am Teatro Dal Verme in Mailand. Arturo Toscanini und Giacomo Puccini besetzten ihn daraufhin als Dick Johnson für die europäische Premiere der Oper „La fanciulla del West“. Seine mehr als 50 Jahre dauernde Karriere führte Giovanni Martinelli unter anderem an die Opernhäuser von Neapel, Monte Carlo, London, Budapest und an die Mailänder Scala. Mehr als 30 Jahre wirkte er an der Metropolitan Opera in New York, wo er als Nachfolger von Enrico Caruso engagiert wurde und insgesamt mehr als 650 Auftritte verzeichnete. In Erinnerung blieb er besonders wegen seiner lyrisch-dramatischen Tenorrollen.
 

 
Das Video zeigt Giovanni Martinelli mit der Arie „Celeste Aida“. Die Aufnahme entstand 1929 auf der Bühne von „Hammerstein’s Opera House“ in Manhatten.

Marke des Monats: Januar 2019



Polen 28.5.2009

Grażyna Bacewicz

Die polnische Komponistin Grażyna Bacewicz wurde am 5. Februar 1909 in Łódź geboren. Sie starb am 17. Januar 1969 in Warschau. Im Januar 2019 jährt sich ihr Todestag zum 50. Mal.
 
Den ersten Musikunterricht in den Fächern Klavier, Violine und Komposition erhielt Grażyna Bacewicz von ihrem Vater. Ab 1928 studierte sie in Warschau Philosophie, Komposition, Violine und Klavier und setzte diese Studien Anfang der 1930er Jahre bei Nadia Boulanger und Carl Flesch in Paris fort. Nach dem Studium gab sie Konzerte in ganz Europa, unterrichtete am Konservatorium in Łódź und war 1936-1938 Konzertmeisterin im Orchester des Polnischen Rundfunks. Ab 1953 widmete sie sich der Komposition und unterrichtete an den Konservatorien in Łódź und in Warschau.
1935 hatte Grażyna Bacewicz selbst am Internationalen Wieniawski-Wettbewerb in Warschau teilgenommen, später war sie Jurorin bei zahlreichen internationalen Violinwettbewerben. Grażyna Bacewicz gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der modernen polnischen Musik. Ihr kompositorisches Werk umfasst unter anderem eine Funkoper, drei Ballette, sechs Sinfonien, mehrere Orchesterwerke und Instrumentalkonzerte, Kammermusikwerke und Lieder.
 

 
Das Video zeigt Grażyna Bacewicz mit dem von ihr komponierten polnischen Tanz „Oberek“. Am Klavier wird sie begleitet von ihrem Bruder Kiejstut Bacewicz.