Kategorie: Briefmarken
Marke des Monats: Dezember 2022
Belgien 11.5.1985
César Franck war 1871 Mitgründer der Société Nationale de Musique und wurde später zu deren Präsident gewählt. 1885 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
Als Komponist schrieb César Franck zunächst mit wenig Erfolg Klaviermusik. Erst mit dem Antritt seiner Stelle an der Kirche Ste-Clotilde begann er Musik für die Orgel zu schreiben. Dabei hatte er vor allem auch die „einfachen Organisten“ im Blick, die Sonntag für Sonntag den Gottesdienst zu gestalten hatten. Für sie komponierte er zahlreiche kürzere Stücke, die in zwei Sammelbänden mit dem Titel „L’Organiste“ veröffentlicht wurden. Seine heute bekanntesten Werke schrieb er erst in seinen letzten Lebensjahren.
Das Video zeigt den Domorganisten Matthias Maierhofer an der Kuhn-Chororgel des Freiburger Münsters mit César Francks „Prélude, Fugue et Variation op. 18“.
Historische Orgeln in Polen
Die rekonstruierte Engler-Orgel
in der Elisabethkirche in Wroclaw
Die historische Orgel in der Elisabethkirche in Wroclaw (früher Breslau) wurde von der Orgelbaufirma unseres Mitgliedes Hans-Georg-Klais in Bonn rekonstruiert und am 27. Januar 2022 feierlich eingeweiht.
Informationen über das
rekonstruierte Instrument
Die wechselvolle Geschichte der historischen Engler-Orgel
Marke des Monats: November 2022
San Marino 12.2.1999
Die auf der Briefmarke dargestellte Oper „Lucia di Lammermoor“ hat seit ihrer Uraufführung am 26. September 1835 am Teatro San Carlo in Neapel eine lückenlose Aufführungstradition und gehört weltweit zum Standardrepertoire der Opernhäuser. Das Libretto für das als „dramma lirico“ bezeichnete Werk in zwei Teilen und drei Akten schrieb Salvadore Cammarano nach dem Roman „The Bride of Lammermoor“ von Walter Scott. Die Oper handelt von zwei Liebenden aus verfeindeten Adelsfamilien, die erst im Tode vereint werden. Die Oper gilt als einer der Höhepunkte in der Epoche des Belcanto und als Meilenstein der romantischen italienischen Oper, mit Lucias „Wahnsinnsszene“ (Il dolce suono) als Höhepunkt.
Das Video zeigt die australische Sopranistin Dame Joan Sutherland (1926-2010) in der genannten Szene aus einer Produktion des Sydney Opera House aus dem Jahr 1986.
In Memoriam: Jerry Lee Lewis
Jerry Lee Lewis wurde am 29. September 1935 in Ferriday, Louisiana geboren. Im Alter von 21 Jahren zog er nach Memphis, Tennesse, wo er eine Anstellung als Pianist in einer Bar bekam. 1956 spielte er bei der Plattenfirma Sun Records vor, die bereits Rockabilly-Musiker wie Elvis Presley, Carl Perkins, Johnny Cash und Roy Orbison unter Vertrag hatte.
Nach seinem ersten Hit „Whole Lotta Shakin’ Goin’ On“ (1957) folgten „Great Balls of Fire“ und „Breathless“. Immer legendärer wurden auch seine Bühnenauftritte: Er spielte mit Händen und Füßen auf dem Klavier, stieß den Hocker weg und tanzte um das Klavier oder zündete es sogar an.
1963 wechselte Lewis zur Plattenfirma Smash Records und widmete sich immer stärker der Country-Musik. Anfang der 1970er Jahre landete er auch in diesem Genre einige Hits wie „Me and Bobby McGee“ und „Chantilly Lace“.
Zwischen 1958 und 2014 veröffentlichte Jerry Lee Lewis 41 Alben. 1986 wurde er in die „Rock and Roll Hall of Fame“ und 2022 in die „Country Music Hall of Fame“ aufgenommen. 2005 wurde ihm der „Lifetime Achievement Award“ für sein Lebenswerk verliehen.
Das Video zeigt Jerry Lee Lewis mit dem Hit „Great Balls Of Fire!“ aus dem Jahr 1957.
Marke des Monats: Oktober 2022
Brasilien 26.4.1977
Weniger bekannt ist, dass Chiquinha Gonzaga mit dem Lied „Abre Alas“ 1899 den ersten Karnevalshit der Welt komponierte und damit den Grundstein für die jährlichen Karnevals-Hymnen der Sambaschulen im Karneval von Rio legte. Der Text des Liedes „Abre Alas, que eu quero passar“ (Macht den Weg frei, ich will hier durch), kann fast auch als Gonzagas Lebensmotto angesehen werden, denn trotz ihrer Erfolge musste sie sich als öffentlich tätige Frau in der von Männern dominierten Gesellschaft des 19. Jahrhunderts immer wieder gegen Kritik und Anfeindungen erwehren.
Das Video zeigt die 1994 gegründete brasilianische Formation „Choronas“ mit der Polka „Atraente“ von Chiquinha Gonzaga bei einem Konzert im Teatro Anchieta do Sesc Consolação in São Paulo (28.11.2011).
Yme Woensdregt und sein „Hässlicher Beethoven“
Marke des Monats: September 2022
Solti studierte an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest unter anderem bei Béla Bartók und Zoltán Kodály. 1930 wurde er Korrepetitor an der Budapester Oper und von 1935 Assistent von Bruno Walter und Arturo Toscanini in Salzburg. Sein Debüt als Operndirigent gab er 1938 bei einer Aufführung der „Hochzeit des Figaro“ in Budapest.
Ungarn 6.7.2012
Mit der Verpflichtung als Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra (1969-1991) begann für Georg Solti ein zweiter großer künstlerischer Abschnitt. Daneben war er musikalischer Direktor des Orchestre de Paris (1971-1975) und künstlerischer Leiter des London Philharmonic Orchestra (1979-1983). Er dirigierte 1983 bei den Bayreuther Festspielen, mehrfach bei den Salzburger Festspielen und übernahm nach Karajans Tod für zwei Jahre dessen Nachfolge bei den Osterfestspielen.
Bereits 1947 unterschrieb Georg Solti einen Vertrag mit der Plattenfirma Decca und spielte für das Label im Laufe der Jahre alle gängigen Opern von Richard Wagner, Richard Strauss und Giuseppe Verdi ein. Die erste Studio-Gesamteinspielung von Wagners „Ring des Nibelungen“ mit den Wiener Philharmonikern (1958-1965) gilt noch heute als Sternstunde der Schallplattengeschichte. Georg Solti erhielt 105 Grammy-Nominierungen und ist mit 31 Auszeichnungen, der Künstler, der die meisten Auszeichnungen mit der begehrten Trophäe erhielt.
Neben zahlreichen anderen Ehrungen wurde er während seiner Amtszeit in London von Queen Elisabeth II. 1968 zum Commander und 1971 zum Knight Commander des Order of the British Empire ernannt.
Das Video zeigt Georg Solti und das London Symphony Orchestra mit der Coriolan Overture, Op. 62 von Ludwig van Beethoven, aufgenommen 1987 im Barbican Centre in London.
In Memoriam: Olivia Newton-John
Newton-John wurde am 26. September 1948 in Cambridge geboren. 1955 übersiedelte die Familie nach Australien. Bereits als Schülerin gewann sie einige Gesangswettbewerbe, gründete eine Girlsgroup und bekam 1966 ihren ersten Plattenvertrag. Mit ihren Songs aus den Bereichen Country, Folk, Pop und Disco gehörte sie zu den größten Stars der 1970er und der frühern 1980er Jahre. Zwischen 1973 und 1983 erhielt sie 4 Grammys und 9 American Music Awards.
Nachdem 1992 bei ihr Brustkrebs diagnosztiziert wurde, ging Newton-John verstärkt an die Öffentlichkeit, um von ihrer Krebserkrankung zu berichten. Sie unterstützte zahlreiche Benefiz-Projekte und gründete eine Stiftung zur Krebsforschung, mit deren Hilfe 2012 in Melbourne das Olivia-Newton-John Canver Wellness & Reserach Center eröffnet werden konnte.
Das Video zeigt Olivia Newton-John mit einem ihrer größten Single-Erfolge „Physical“. Mit diesem Song stand sie Ende 1981 zehn Wochen auf Platz eins der US-Single-Charts, die damit die am längsten auf Platz eins platzierte Single der 1980er Jahre war.
Marke des Monats: August 2022
Richters Vater war ein deutschstämmiger Pianist, der 1916 eine Stelle als Organist und Chorleiter in Odessa annahm. Er sorgte ab dem dritten Lebensjahr für eine solide musikalische Ausbildung seines Sohnes.
Ukraine 20.3.2015
Legendär sind Richters Schallplattenaufnahmen der Werke von Tschaikowski, Schubert, Schumann, Liszt und des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach. Seine Préludes von Rachmaninow gelten heute noch als eine Art Referenzaufnehmen.
Neben seiner solistischen Tätigkeit spielte Swjatoslaw Richter auch Kammermusik, unter anderem mit David Oistrach, Pierre Fournier, Mstislaw Rostropowitsch und Benjamin Britten.
Das Video zeigt Swjatoslaw Richter mit den Klavier Sonaten Nr. 4 in Es-Dur (K282), Nr. 16 in C-Dur (K545) und Nr. 8 in a-moll (K310) von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Aufnahme entstand am 29.3.1989 im Barbican Center in London.