Kategorie: Briefmarken

In Memoriam: Tina Turner

Am 24. Mai 2023 starb in Küssnacht in der Schweiz die amerikanische Sängerin und Schauspielerin Tina Turner im Alter von 83 Jahren.
 
Tina Turner wurde am 26. November 1939 als Anna Mae Bullock in Brownsville, Tennessee geboren.
Mit ihrem damaligen Ehemann landete sie in den 1960er Jahren als Rhythm-and-Blues-Duo „Ike & Tina Turner“ mehrere Hits. Nach der Scheidung startete sie in den 1980er Jahren eine Solokarriere mit mehreren Welthits und wurde mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern zur „Queen of Rock ’n’ Roll“. Bis heute hat sie einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für den größten Konzertauftritt einer Solokünstlerin 1988 im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro vor 188.000 Zuschauern. Im Laufe Ihrer Karriere erhielt Tina Turner acht Grammy Awards. 1991 wurde das Duo „Ike & Tina Turner“ in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2021 wurde ihr diese Ehre auch als Solokünstlerin zuteil.
 

In Memoriam: Gordon Lightfoot

Am 1. Mai 2023 starb in Toronto der kanadische Folk- und Countrysänger und Songwriter Gordon Lightfoot.
 
Gordon Lightfoot wurde am 17. November 1938 in Orillia, Ontario geboren. Trotz einiger Soloaufnahmen in den 1960er Jahren machte er sich zunächst vor allem als Songwriter einen Namen. Seine Songs wurden unter anderem von Elvis Presley, Bob Dylan, Johnny Cash und von der Gruppe Peter, Paul and Mary gesungen. Sein erster eigener internationaler Hit war 1970 der Titel „If You Could Read My Mind“. Im Laufe seiner Karriere nahm er 31 Alben auf und konnte 15 Singles in den Top 50 der USA platzieren. 1986 wurde Gordon Lightfoot in die Canadian Music Hall of Fame aufgenommen, die Laudatio hielt Bob Dylan.
 

Marke des Monats: Mai 2023

Frank Sinatra

Der amerikanische Sänger, Schauspieler und Entertainer Francis Albert „Frank“ Sinatra wurde am 12. Dezember 1915 in Hoboken, New Jersey geboren. Er starb am 14. Mai 1998 im Alter von 82 Jahren in Los Angeles. Im Mai 2023 jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.
 
Frank Sinatra tingelte bereits als Teenager mit seiner Ukulele und einer kleinen Musikanlage durch die Bars seiner Heimatstadt Hoboken. Ab 1932 hatte er erste kleinere Radioauftritte und gewann mit dem Vokalquartett „The Hoboken Four“ 1935 einen

USA 13.5.2008
Talentwettbewerb. 1939 wurde er von dem Bandleader Harry James entdeckt, der ihn als Leadsänger für seine Big Band verpflichtete. Sein nationaler Durchbruch gelang ihm ein Jahr später, als ihm nach dem Wechsel zum Orchester von Tommy Dorsey mit „I’ll Never Smile Again“ sein erster Nummer-1-Hit gelang. Über viele Jahre hinweg war Frank Sinatra mehrmals wöchentlich im Radio zu hören. Er hatte einige eigene Radio-Shows und feierte auch als Schauspieler in Musicals und


USA 13.5.2008 (Rückseite)
Komödien Erfolge.
Nach zahlreichen Affären begann sein Stern zu Beginn der 1950er Jahre zu sinken und er stand 1952 sogar ohne Plattenvertrag da. Auf dem Umweg über den Film gelang ihm 1957 schließlich die Rückkehr auf die Konzertbühne und zu einer wöchentlichen Sendung „The Frank Sinatra Show“ im Fernsehen. 1966 gelang ihm mit dem Lied „Strangers in the Night“ der bis dahin größte kommerzielle Erfolg seiner musikalischen Karriere. 1968 nahm er die von Paul Anka getextete Version des französischen Chansons „Comme d’habitude“ auf, die unter dem Titel „My Way“ zum Welthit und zu seiner eigenen Erkennungsmelodie werden sollte.
Frank Sinatra wurde im Laufe seiner Karriere, die bis in die 1990er Jahre dauerte, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, seine Alben wurden mehr als 150 Millionen Mal verkauft.
 

Frank Sinatra live im Madison Square Garden, New York City (1974)

In Memoriam: Harry Belafonte

Am 25. April 2023 starb der US-amerikanische Sänger, Schauspieler und Entertainer Harry Belafonte im Alter von 96 Jahren in New York City.
 
Harry Belafonte (bürgerlicher Name: Harold George Bellanfanti Jr.) wurde am 1. März 1927 in New York City geboren.Nach einem Theaterbesuch im American Negro Theater beschloss er 1940 Schauspieler zu werden. Ab 1953 wirkte er in mehreren Kinofilmen mit und erhielt 1954 eine eigene Fernsehshow, in der er unter anderem damals noch wenig bekannte Musiker wie Miriam Makeba und Bob Dylan vorstellte.
Als Musiker trat Harry Belafonte zunächst mit karibischen Folksongs und Calypso-Musik auf. Später entwickelte er sich zu einem vielseitigen Weltmusiker und war zu Beginn der 1960er Jahre einer der bekanntesten schwarzen Künstler in den USA. Dabei gelang es ihm mit seiner Musik die Schranken der Rassentrennung im amerikanischen Fernsehen zu überwinden. Im Laufe seiner Karriere verkaufte Harry Belafonte mehr als 150 Millionen Tonträger. 1965 wurde er mit zwei Grammy Awards ausgezeichnet.
Neben seinen Erfolgen als Künstler wurde Harry Belafonte an der Seite von Martin Luther King und Robert F. Kennedy zum Bürgerrechtler. Er engagierte sich gegen Apartheid und den Vietnamkrieg und ermöglichte Afrikanern durch Stipendien ein Studium in den USA. Zu Beginn der 1980er Jahre wandte sich Harry Belafonte an Lionel Richie, Michael Jackson und Quincy Jones mit der Idee, eine Benefizsingle für die hungernde Bevölkerung in Afrika aufzunehmen. Daraus wurde das Projekt „USA for Africa“, aus dem später mit anderen Musikern „We Are the World“ hervorging.
 

Das Video zeigt Harry Belafonte mit einem seiner größten Hits, „Islands in the Sun“, dem Titelsong für den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1957.

Marke des Monats: April 2023

Paul Robeson

Der amerikanische Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtler Paul LeRoy Robeson wurde am 9. April 1898 in Princeton, New Jersey geboren. Er starb am 23. Januar 1976 in Philadelphia. Im April 2023 jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal.

DDR 22.3.1983


USA 20.1.2004

Als Sohn eines ehemaligen Sklaven studierte Robeson an der Rutgers University und an der Columbia University, wo er sich, neben musischen und akademischen Erfolgen, auch als Football-Spieler einen Namen machte. Von 1927 bis 1939 lebte er in London, wo er unter anderem unter dem Einfluss von George Bernard Shaw zu einem überzeugten Sozialisten und später zu einem Protagonisten der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurde.
Bereits 1924 erhielt Paul Robeson eine erste Rolle in einem Stummfilm. Am Broadway spielte er den „Othello“ und mit
seiner Bass-Gesangsstimme gelang ihm 1932 in dem Broadway-Musical „Show Boat“ auch als Sänger der Durchbruch. Wegen seiner politischen Einstellung wurde Paul Robeson in der McCarthy-Ära der Reisepass entzogen, seine Schallplatten verschwanden aus den Läden und sein Name kam auf Schwarze Listen, was einem Auftrittsverbot in den Vereinigten Staaten gleichkam. Internationale Komitees forderten daraufhin die Reisefreiheit für Robeson und organisierten „transnationale Konzerte“ über Telefon zwischen den USA und Europa.

Mali 10.5.1986
Erst 1958 durfte er wieder ausreisen. Bei seinen Auftritten in England und in der DDR wurde er gefeiert und mehrfach als „Verkörperung des ‚anderen‘ Amerika“ ausgezeichnet.
 
Eine von Robesons berühmtesten Rollen war die des Hafenarbeiters „Joe“ in dem Musical „Show Boat“. Er spielte die Rolle auf der Bühne und in der Filmversion von 1936. Robesons Interpretation des Songs „Ol‘ Man River“ ist eine der berühmtesten, die jemals am Broadway aufgeführt wurden.

Vor 50 Jahren …

Vor 50 Jahren, am 24. März 1973, veröffentlichte die britische Rockband Pink Floyd das Album «The Dark Side Of The Moon». Das Konzeptalbum zählt mit über 50 Millionen verkauften Tontägern zu einem der weltweit meistverkauften Musikalben überhaupt und avancierte nach seinem Erscheinen im zum Dauerbrenner in den internationalen Albumcharts.
 



Großbritannien 7.7.2016
 

 
Weitere Jubiläen …

Marke des Monats: März 2023

Max Reger


Deutschland 1.3.2023
Der Komponist, Organist, Pianist und Dirigent Johann Baptist Joseph Maximilian Reger wurde am 19. März 1873 in Brand in der Oberpfalz geboren. Er starb am 11. Mai 1916 im Alter von 43 Jahren in Leipzig. Im März 2023 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.

Max Reger erhielt schon früh Musikunterricht und entschloss sich 1888 nach einem Besuch der Bayreuther Festspiele, Musiker zu werden. Er studierte in Sondershausen und Wiesbaden und erhielt am dortigen Konservatorium eine Stelle als Lehrer für Klavier und Orgel. 1901 siedelte er nach München um, wo er als Komponist und Pianist sehr aktiv war und 1905 an die königliche Akademie für Tonkunst berufen wurde. 1907 wurde er Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservatorium in Leipzig. Neben der Lehrtätigkeit in Leipzig war er von 1911 bis 1914 Hofkapellmeisters bei der berühmten Meininger Hofkapelle.
Als Komponist hat Max Reger in den Bereichen Kammermusik, Lied, Chor- und Orchestermusik Bedeutendes geleistet. Berühmtheit wurde er jedoch vor allem durch seine Kompositionen für die Orgel. Seine Orgelwerke wurden auch von ihm selbst, als technisch sehr schwer beschrieben und erfordern oft die Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten einer Orgel. Er gilt dabei aber auch als Vollender der „chromatischen Polyphonie“, die einst von seinem Vorbild Johann Sebastian Bach gepflegt wurde.

 

Das Video zeigt die polnische Organistin Agnieszka Tarnawska 2013 an der Großen Orgel der St. Jakobi Kirche in Lübeck mit Max Regers Choralfantasie Op. 27 über Luthers Kirchenlied „Ein‘ feste Burg ist unser Gott“.



DDR 23.1.1973

 

            Deutschland 2.5.1991

   
Niger 20.4.2016

Marke des Monats: Februar 2023

Enrico Caruso


Italien 25.10.2021
Der italienische Opernsänger Enrico Caruso wurde am 25. Februar 1873 in Neapel geboren. Er starb im Alter von nur 48 Jahren am 2. August 1921 in seiner Heimatstadt. Im Februar 2023 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Caruso, dessen Stimme schon als Knabe im Kirchenchor auffiel, gab sein Operndebüt mit 19 Jahren. Der Durchbruch gelang ihm fünf Jahre später mit der Rolle des Federico bei der Uraufführung von Francesco Cileas Oper „L’Arlesiana“ im Teatro Lirico in Mailand. Später wirkte er auch an den Uraufführungen von Umberto Giordanos
Oper „Fedora“ und Giacomo Puccinis „La fanciulla del West“ mit. Sein Repertoire umfasste 67 Partien darunter die wohl berühmtesten, der Canio in Leoncavallos „Pagliacci“ (Der Bajazzo) und der „Radames“ in Verdis „Aida“. Er sang in Mailand, Neapel und London, vor allem aber in New York City, wo er mit 863 Auftritten in 18 Spielzeiten bis heute den Rekord an der Metropolitan Opera hält.
Neben seiner Bühnenpräsenz war Enrico Carusos Arbeit für die Victor Talking Machine Company mitentscheidend für den Siegeszug der Schallplatte. Caruso nahm insgesamt 498 Schallplattentitel auf. Darunter sind neben Opernarien auch viele volkstümliche Lieder wie Eduardo Di Capuas Lied „O sole mio“, dem er zu Weltruhm verhalf. Die am 1. Februar 1904 aufgenommene Arie „Vesti la giubba“ aus der Oper „Pagliacci“ war der erster Millionenseller der Schallplattenindustrie.
 

Das Video zeigt eine Schellack-Platte mit Enrico Carusos allererster Plattenaufnahme „E Lucevan Le Stelle“ aus Puccinis Oper „Tosca“. Die Aufnahme entstand am 11. April 1902 in Mailand für G&T Records, einer Tochterfirma von RCA Victor. Bei dieser ersten Aufnahmesitzung wurden 10 Titel aufgenommen, von denen jeweils nur ein Master hergestellt wurde. Wegen des unerwarteten Erfolges waren die Master sehr schnell abgenutzt, sodass von den hergestellten Platten neue Master erzeugt werden mussten. Die Platte im Video basiert auf einer solchen Neupressung, die in den späten 1940er Jahren von G&T Records für den europäischen Markt hergestellt wurde.
Hören Sie hier eine digital neu gemasterte Version aus dem Jahr 1904

Marke des Monats: Januar 2023

Lola Flores


Spanien 14.6.1996
Die spanische Sängerin, Flamenco-Tänzerin und Schauspielerin María Dolores Flores Ruiz, die unter ihrem Künstlernamen Lola Flores bekannt wurde, wurde am 21. Januar 1923 in Jerez de la Frontera geboren. Sie starb am 16. Mai 1995 in Madrid. Im Januar 2023 jährt sich ihr Geburtstag zum 100. Mal.
Lola Flores begann schon als Kind bei privaten Feiern und in kleineren Shows zu singen. Sie studierte Tanz in Sevilla und bekam 1939 eine erste Rolle in einer Show am Theater in Jerez de la Frontera. Wenige Jahre später war sie bei einem Casting für eine Filmrolle erfolgreich. In der Folge perfektionierte sie ihr „Zigeuner-Image“, mit dem sie bis in die 50er Jahre erfolgreich war. Gemeinsam mit dem Gitarristen und Sänger Manolo Caracol und dem Geschäftsmann Adolfo Arenaza startete sie 1943 die Show „Zambra“ mit Copla (andalusische Folklore) und Flamenco, die zu einem großen theatralischen und musikalischen Ereignis wurde und mehrere Jahre im Teatro de la Zarzuela in Madrid aufgeführt wurde. Bis in die 1970er Jahre inszenierte Lola Flores mehrere weitere erfolgreiche Shows, mit denen sie auch in Lateinamerika und in Europa auf Tournee ging. Bis in die 1980er Jahre veröffentlichte sie 20 Alben, spielte in rund 30 Filmen und war Gast in zahlreichen Fernsehshows.
 

Das Video zeigt Lola Flores mit dem Lied „La Zarzamora“, einem der Erfolgslieder aus der Show „Zambra“.

Shchedryk / Щедрик (Carol of the Bells)

„Schtschedryk“ ist ein ukrainisches Schtschedriwka, ein Neujahrslied, das im Englischen als „The Little Swallow“ bekannt ist. Es wurde 1916 vom Komponisten Mykola Leontovych arrangiert und erzählt von einer Schwalbe, die in ein Haus fliegt, um vom Reichtum zu singen, der mit dem nächsten Frühling kommen wird. „Schtschedryk“ wurde ursprünglich in der Nacht des 13. Januar gesungen, dem Silvestertag (Schtschedry Vechir) im Julianischen Kalender.
„Shchedryk“ wurde später von Peter J. Wilhousky als englisches Weihnachtslied „Carol of the Bells“ adaptiert, nachdem der Ukrainische Nationalchor von Alexander Koshetz das Original am 5. Oktober 1922 in der Carnegie Hall aufgeführt hatte. Wilhousky ließ seinen neuen Text (der nicht auf dem ukrainischen Text basiert) 1936 urheberrechtlich schützen und veröffentlichte ihn. Das Lied wurde in den Vereinigten Staaten und in Kanada populär, wo es stark mit Weihnachten in Verbindung gebracht wurde.