Kategorie: Musik

Marke des Monats: September 2021

Engelbert Humperdinck

Der deutsche Komponist Engelbert Humperdinck wurde am 1.9.1854 in Siegburg geboren. Er starb am 27. 9.1921 in Neustrelitz. Im September 2021 jährt sich sein Todestag zum 100. Mal.

Deutschland 9.9.2004
 

Engelbert Humperdinck erhielt schon sehr früh Klavierunterricht und begann mit 12 Jahren zu komponieren. Ab 1872 studierte er bei Ferdinand Hiller am Kölner Konservatorium. Der Mozart-Preis der Stadt Frankfurt (1876) ermöglichte ihm weitere Studien bei Franz Lachner und Josef Rheinberger in München. Auf einer Italienreise besuchte er Richard Wagner, der ihm anbot, bei der Uraufführung des „Parsifal“ mitzuarbeiten. Humperdinck nahm das Angebot an und arbeitete bis zu Wagners Tod 1833 eng mit ihm zusammen. Nach einer Anstellung als Kapellmeister in Köln und Lehraufträgen in Barcelona und Frankfurt gelang ihm 1893 mit der Oper „Hänsel und Gretel“ ein zunächst überraschender aber dauerhafter Erfolg, der es ihm ermöglichte, sich in der Folgezeit ganz dem Komponieren zu widmen.. Leider konnte jedoch keine seiner weiteren fünf Opern an den Erfolg von „Hänsel und Gretel“ anknüpfen. Im Dezember 1900 übersiedelte Humperdinck nach Berlin, wo er eine Meisterklasse für Komposition an der Musikhochschule übernahm und in enger Zusammenarbeit mit Max Reinhardt mehrere Schauspielmusiken für das Deutsche Theater komponierte.
 

Das Video zeigt die Schlussszene der Oper „Hänsel und Gretel“ mit Daniela Sindram (Hänsel), Ileana Tonca (Gretel) und dem Kinderchor der Opernschule der Wiener Staatsoper. Die Aufnahme stammt aus einer Direktübertragung des Fernsehsenders 3Sat aus dem Jahr 2016.

Marke des Monats: August 2021

Rafael Kubelik

Der tschechische Dirigent und Komponist Jeroným Rafael Kubelík wurde am 29. Juni 1914 auf dem böhmischen Schloss Horskyfeld in Býchory geboren. Er starb am 11. August 1996 in Kastanienbaum im Schweizer Kanton Luzern. Im August 2021 jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.
 
Als Sohn des Geigers Jan Kubelík wurde Rafael Kubeliks musikalisches Talent schon früh gefördert. Er studierte am Konservatorium in Prag Violine, Dirigieren und Komposition und trat 1934 erstmals als Dirigent in Erscheinung. Von 1936 bis 1939 dirigierte er die Konzerte

Tschechische Republik 27.5.1998
des TschechischenPhilharmonischen Orchesters in Prag. Von 1939 bis 1941 war er Chefdirigent des Nationaltheaters in Brünn und wurde 1941 als Nachfolger von Václav Talich Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie. 1946 dirigierte er das Eröffnungskonzert des ersten Festivals „Prager Frühling“. Nach der Machtübernahme der Kommunisten verließ er 1948 die Tschechoslowakei. 1950 bis 1953 war Leiter des Chicago Symphony Orchestra und 1955 bis 1958 musikalischer Direktor der Covent Garden Opera in London. Nach einigen Konzerten mit den Wiener Philharmonikern war Rafael Kubelik von 1961 bis 1979 Chefdirigent das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, mit dem er zahlreiche Tourneen unternahm.
Kubelík galt vor allem als Spezialist für die Werke tschechische Komponisten und setzte mit seinen Interpretationen der Werke von Dvořák und Janáček Maßstäbe. Er setzte sich auch für das Werk von Gustav Mahler ein und begann in den 1960er Jahren als erster mit einer Gesamteinspielung von Mahlers Sinfonien. 1984 zog er sich vom Dirigieren zurück, dirigierte aber auf Wunsch des tschechischen Präsidenten Václav Havel beim Eröffnungskonzert des Prager Frühlings 1990 nochmals Bedřich Smetanas Sinfonische Dichtung „Mein Vaterland“.
Als Komponist wird Rafael Kubelik der Neo-Romantik zugerechnet. Er schuf eine Messe, Stabat mater, 3 Requiem-Vertonungen, 5 Opern, 3 Symphonien und einige weitere Orchesterwerke. Außerdem Violin- und Violoncello-Konzerte, Kammermusik und eine Reihe von Liedern.

 


Das Video zeigt Rafael Kubelik und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Smetanas „Mein Vaterland“ (Ma vlast), aufgenommen am 3. Und 4. Mai 1984 im Herkulessaal der Münchner Residenz.

Marke des Monats: Juli 2021

Louis Armstrong

Der amerikanische Jazztrompeter und Sänger Louis Daniel „Satchmo“ Armstrong wurde am 4.August 1901 in New Orleans geboren. Er starb am 6. Juli 1971 in New York City. Im August 2021 jährt sich sein Geburtstag zum 120. Mal, im Juli 2021 gedenken wir seines 50. Todestages.

USA 1.9.1995
Louis Armstrong stammte aus ärmlichen Verhältnissen und wuchs teilweise in einem Heim für obdachlose Jugendliche auf, wo er die Grundlagen des Kornettspiels erlernte. Ab 1918 spielte er zunächst in einer Band auf einem Mississippi-Dampfer. 1922 wurde er Mitglied in King Oliver’s Creole Jazz Band. Mit ihren zweistimmigen Break-Improvisationen haben Olivier und Armstrong Musikgeschichte geschrieben. Nach einer Zwischenstation in der Big Band von Fletcher Henderson gründete Armstrong 1925 seine eigenen Formationen die unter anderem als „Hot Five“ und „Hot Seven“ bekannt wurden. Ab 1932 führten ihn zahlreiche Tourneen nach Europa und später auch nach Asien und Afrika. In den 1950er und 1960er Jahren wurde er auch als Sänger und Entertainer zum Weltstar. Eine weitere Steigerung seiner Popularität erzielte er durch seine Mitwirkung in Hollywoodfilmen, wie z. B. „Die Glenn Miller Story“, „Die oberen Zehntausend“ und „Hello, Dolly!“. Zwischen 1926 und 1966 konnte Armstrong nicht weniger als 79 Hits in den Billboard-Charts platzieren. Unvergessen sind auch seine Koproduktionen mit zahlreichen anderen Weltstars.
Louis Armstrong hat maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des New-Orleans-Jazz. Er begründete das „Starsolistentum“ im Jazz und setzte in den 1920er Jahren technische Maßstäbe für Jazztrompeter. Er wird als einer der bedeutendsten Instrumentalsolisten des Jazz angesehen und ist mit seiner unverwechselbare Stimme, neben Billie Holiday und Ella Fitzgerald einer der bekanntesten Sänger des Jazz.
 

Das Video zeigt einen Ausschnitt aus der „Johnny Cash Show“ im Oktober 1970. Louis Armstrong und Johnny Cash spielen “Blue Yodel No. 9 (Standin‘ on the Corner)”. Dabei handelt es sich um den einzigen Song, den Louis Armstrong und Jimmie Rodgers gemeinsam eingespielt haben: 40 Jahre vorher, am 16.7.1930.
 
Hier ist das Original:
 

Marke des Monats: Juni 2021


USA 10.1.2007
Ella Fitzgerald

Die amerikanische Jazz-Sängerin Ella Jane Fitzgerald wurde am 25. April 1917 in Newport News, Virginia geboren. Sie starb am 15. Juni 1996 in Beverly Hills. Im Juni 2021 jährt sich ihr Todestag zum 25. Mal.
Ihr Debüt als Sängerin gab Ella Fitzgerald als Siebzehnjährige 1934 im Apollo Theater in Harlem, wo sie einen Amateurwettbewerb gewann. Der Bandleader und Schlagzeuger Chick Webb engagierte sie 1935 als Sängerin in seiner Big Band. Nach ersten Plattenaufnahmen 1936 landeten die beiden mit dem Titel „A Tisket a Tasket“ 1938 schließlich einen Nummer 1 Hit, der Ella Fitzgerald zum Star machte.
Nach dem Tod von Chick Webb begann Ella Fitzgerald 1941 ihre Solokarriere und entwickelte sich zu einer der größten Jazzsängerinnen aller Zeiten. Ihr Markenzeichen war der Scatgesang, dem sie zum Durchbruch auf der Konzertbühne verhalf. Ella Fitzgeralds Repertoire reichte von Swing über Bebop, Blues, Bossa Nova, Samba, Gospel und Hip-Hop bis zu verjazzten Weihnachtsliedern und ihre Platten konnten sich sowohl in den Pop-, als auch in den R&B- und Country-Charts der USA platzieren. Zu ihren herausragenden Schallplattenaufnahmen gehören jedoch die „Songbooks“ mit denen Ella Fitzgerald den wichtigsten amerikanischen Komponisten ein Denkmal setzte, unter anderem Cole Porter, Duke Ellington, Irving Berlin, George Gershwin und Jerome Kern. Eine weitere bedeutende Plattenaufnahme ist Gershwins Oper „Porgy and Bess“, die sie gemeinsam mit Louis Armstrong eingespielt hat.
Ella Fitzgerald gewann insgesamt 13 Grammys und 1967 den Grammy Lifetime Achievement Award; 1987 wurde sie mit der National Medal of Arts ausgezeichnet.
 
Das Video zeigt Ella Fitzgerald gemeinsam mit Count Basie mit dem Song „A Tisket a Tasket“ 1979 beim Jazz-Festival in Montreux.
 

Bulgarien 28.4.2017

Marke des Monats: Mai 2021


Kroatien 28.3.1996
 
Josip Štolcer-Slavenski

Der kroatische Komponist Josip Slavenski wurde am 11. Mai 1896 in Čakovec (damals Österreich-Ungarn) geboren. Er starb am 30. November 1955 in Belgrad. Im Mai 2021 jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal.

Nach dem ersten Musikunterricht bei seinem Vater studierte Slavenski von 1913 bis 1916 unter anderem bei Zoltán Kodály und Béla
Bartók am Konservatorium in Budapest. Nach dem Militärdienst im 1. Weltkrieg war er Schüler in der Meisterklasse von Vítězslav Novák am Konservatorium in Prag. Nach dem Studium unterrichtete er an verschiedenen Musikschulen in Zagreb und Belgrad und ab 1937 schließlich an der Belgrader Akademie, wo er 1945 eine Professur für das Fach Komposition bekam.

Als Komponist erregte Slavenski 1920 erstmals Aufmerksamkeit, als sein Orchester Notturno op.1 in Zagreb aufgeführt wurde. Sein erstes Streichquartett wurde 1924 bei den Donaueschinger Festspielen uraufgeführt und Erich Kleiber dirigierte 1927 in Berlin die Uraufführung der Symphonie „Balkanophonia“. Slavenski war damit der erste Komponist aus dem ehemaligen Jugoslawien, der sich international einen Namen machte. Sein kompositorisches Schaffen, bei dem er in


Jugoslawien 29.4.1985
großem Umfang indigene Volksmusik seiner Heimat verwendete, umfasst drei Sinfonien, eine sinfonische Dichtung, ein Violinkonzert, Tänze aus dem Balkan für Streichorchester, kammermusikalische Werke, Kantaten, Chorwerke, Lieder und Schauspielmusiken.

Das Video zeigt das Akkordeonorchester der Musikschule „Josip Slavenski“ in Novi Sad mit einem Volkstanz von Josip Slavenski. Das Konzert fand am 11.5.2009 anlässlich eines Schuljubiläums in der Synagoge von Novi Sad statt.
 

In Memoriam: Milva

Am 23. April 2021 starb in Mailand die italienischen Sängerin und Schauspielerin Milva (eigentlich Maria Ilva Biolcati) im Alter von 81 Jahren.

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1961 gewann Milva einen Wettbewerb der italienischen Fernsehgesellschaft Rai und erreichte im gleichen Jahr Platz 3 beim Sanremo-Festival. Seither war sie in Italien ein Star. Sie nahm fünfzehnmal am Sanremo-Festival teil und veröffentlichte zwischen 1961 und 2010 mehr als 50 Alben, darunter auch Arbeiten zusammen mit Mikis Theodorakis und Astor Piazzolla. Mikis Theodorakis, Ennio Morricone und Klaus Doldinger komponierten Songs für sie. Daneben galt sie als ausgezeichnete Interpretin der Lieder von Edith Piaf und Kurt Weill/Bert Brecht. Milva war häufiger Gast in Fernseh-Musiksendungen in ganz Europa und sang ihre Lieder nicht nur auf Italienisch, sondern auch auf Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Portugiesisch und Japanisch. Neben dem Chanson und dem Tango galt ihre große Leidenschaft dem Theater. Zwischen 1962 und 1995 spielte sie in mehreren Spielfilmen mit.

Das Video zeigt Milva mit dem Lied „Alexanderplatz“ von Alfredo Cohen, Franco Battiato und Giusto Pio, das Milva 1982 auf dem Album „Milva e dintorni“ veröffentlicht hat und das seither zu einem der markantesten Stücke bei ihren Live-Konzerten wurde.



Marke des Monats: April 2021


Australian Antarctic Territory 16.3.2021
 
Alice Giles

Die australische Harfenistin Alice Giles wurde 1961 in Adelaide geboren. Anlässlich des 100. Jahrestages der ersten Australischen Antarktis-Expedition, an der ihr Großvater teilgenommen hatte, nahm sie im Frühjahr 2011 an einer Antarktis-Expedition teil, bei der sie im Rahmen der Australian Antarctic Arts Fellowship in den Forschungsstationen Mawson und Davis Konzerte gab.
 
Seit Alice Giles 1982 im Alter von 21 Jahren den 8. Internationalen Harfenwettbewerb in Israel gewann, gilt sie als eine der weltweit führenden Harfensolisten. Sie gab weltweit Solokonzerte, arbeitete mit vielen großen Orchestern und war Gastkünstlerin bei zahlreichen Festivals. Im Laufe ihrer Karriere war sie Mitglied der Jury und künstlerische Leiterin mehrerer Internationaler Harfenwettbewerbe und hat auch als Lehrerin einen internationalen Ruf. Alice Giles gab Meisterkurse unter anderem am Salzburger Mozarteum, in Den Haag, London, San Francisco, Mailand, Toronto, Bayreuth und an der Juilliard School in New York. Zurzeit unterrichtet sie am Sydney Conservatory of Music.
 
Das Video zeigt Alice Giles 2011 während der Antarktis-Expedition bei einer Live Performance an der Davis Forschungsstation. Sie spielt die Komposition“Ice“ der australischen Komponistin Mary Doumany.
 

Marke des Monats: März 2021


Argentinien 8.5.2018
 
Astor Piazzolla

Der argentinische Bandoneon-Spieler und Komponist Astor Pantaleón Piazzolla wurde am 11. März 1921 in Mar del Plata geboren, er starb am 4. Juli 1992 in Buenos Aires. Im März 2021 jährt sich sein Geburtstag zum 100.Mal.
 
Astor Piazzolla lernte ab 1929 Klavier und Bandoneon. Obwohl sein Vater ständig Tango hörte und trotz einer persönlichen Bekanntschaft mit der Tangolegende Carlos Gardel begeisterte sich der Junge vor allem für Jazz und die Musik von Johann Sebastian Bach. Erst zehn Jahre später perfektionierte er sein Bandoneonspiel und wurde Mitglied in einem Orchester, für das er auch Stücke arrangierte. Bestärkt durch den Pianisten Artur Rubinstein nahm er ab 1940 Kompositionsunterricht und gründete 1946 sein erstes eigenes „Orquesta Típica“, mit dem er auch einige Schallplatten aufnahm. Anfang der 1950er Jahre komponierte Piazzolla einige Orchester- und Kammermusikwerke, für die er 1953 und 1954 mit nationalen Kritikerpreisen geehrt wurde. Von seinen frühen Tangos aus den 40er Jahren distanzierte er sich, weil er als Komponist ernst genommen werden wollte. Mit Tango-Kompositionen erschien ihm das zu jener Zeit unmöglich, weil der Tango in der argentinischen Oberschicht einen schlechten Ruf hatte. Der Kritikerpreis 1954 ermöglichte ihm ein Stipendium in Europa. Er ging nach Paris um bei Nadia Boulanger Komposition und bei Hermann Scherchen Dirigieren zu studieren. Boulanger erkannte in Piazzollas Kompositionen die Einflüsse von Ravel, Strawinsky, Bartók und Hindemith, vermisste jedoch seine individuelle Handschrift. Sie ermunterte ihn, sich zum Tango zu bekennen. 1955 kehrte Piazzolla nach Argentinien zurück, gründete dort das „Octeto Buenos Aires“ und begann mit diesem Ensemble die Weiterentwicklung des traditionellen „Tango Argentino“ zum „Tango Nuevo“. Anfänglich stießen seine Werke auf Kritik und Ablehnung, doch trotz mancher Anfeindungen komponierte und konzertierte er mit enormer Produktivität. Im Laufe seines Lebens komponierte Piazzolla mehr als 300 Tangos und Musik für fast 50 Filme. Viele seiner Tangos sind dabei nicht mehr im traditionellen Sinne tanzbar, sondern in erster Linie Musik zum Zuhören. Die Harmonie des Tango erweiterte er mit Stilmitteln aus dem Jazz, der barocken Suite, der Oper und der Unterhaltungsmusik und Popkultur der 70er Jahre.
 
Das Video zeigt Astor Piazzolla und seine Band mit dem 1974 komponierten Stück „Libertango“. Die Aufnahme entstand während einer Europatournee am 18. Mai 1977 bei einer Sendung des Schweizer Fernsehens.
 

Marke des Monats: Februar 2021


Schweden 1.10.1983
Wilhelm Stenhammar

Der schwedische Komponist, Pianist und Dirigent Carl Wilhelm Eugen Stenhammar wurde am 7. Februar 1871 in Stockholm geboren. Er starb am 20. November 1927 in seiner Geburtsstadt. Im Februar 2021 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Wilhelm Stenhammar studierte von 1887 bis 1892 Klavier, Orgel und Komposition in Stockholm und setzte das Klavierstudium danach in Berlin fort. Ab 1893 war er als Konzertpianist tätig.
1897 trat er erstmals als Dirigent an die Öffentlichkeit. Von 1900 bis 1901 war er Kapellmeister an der Königlichen Oper in Stockholm, 1907 wurde er Chefdirigent des Göteborger Sinfonieorchesters wurde. Dieses Amt hatte er bis 1922 inne. Von 1923 bis 1925 war er erneut Kapellmeister an der Königlichen Oper in Stockholm. Stenhammar war zu Lebzeiten eine hoch geachtete Persönlichkeit des skandinavischen Musiklebens und mit vielen namhaften Musikerkollegen befreundet. 1916 ernannte ihn die Universität Göteborg zum Ehrendoktor.
Als Komponist war Stenhammar stilistisch von den spätromantischen Werken Anton Bruckners und Richard Wagners beeinflusst. Beeinflusst durch seine Freunde Jean Sibelius und Carl Nielsen versuchte er ab etwa 1910 einen „nordischen“ Tonfall zu finden. Seine Werke waren von da an mehr und mehr durch eine volkstümliche Melodik und die Verwendung von Kirchentonarten geprägt.
Stenhammar gehört zu den wichtigsten Komponisten Schwedens. Sein Werk, das unter anderem 3 Sinfonien, 2 Klavierkonzerte, Kammer- und Klaviermusik, 2 Opern, Kantaten, mehrere Chöre und ca. 60 Lieder umfasst, ist außerhalb Schwedens leider weitgehend unbekannt.
 
Das Video zeigt “Göteborgs Symfoniker” unter der Leitung von Herbert Blomstedt mit Wilhelm Stenhammars 2. Sinfonie, aufgenommen am 20.12.2013 in der Göteborger Konzerthalle.
 

Marke des Monats: Januar 2021

Ramón Vinay

Der chilenische Opernsänger Ramón Mario Francisco Vinay Sepúlveda wurde am 31. August 1911 in Chillán geboren. Er starb am 4. Januar 1996 in Puebla, Mexiko. Im Januar 2021 jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.
 
Während seiner Gesangsausbildung sang er ab 1930 vor allem Bass-Partien, debütierte 1931 dann aber mit der Bariton-Partie des Don Alfonso in Donizettis Oper „La favorita“. Von 1931 bis 1944 sang er vor allem am Teatro de las Bellas Artes in Mexiko City und im mexikanischen Rundfunk.

Chile 15.10.1997
Nach einem Fachwechsel zum Tenor debütierte er 1943 als Don José in Bizets Oper „Carmen“ und 1944 erstmals in der Titelrolle in Verdis „Otello“. 1946 gab er sein Debüt er an der Metropolitan Opera, 1947 an der Scala, 1950 am Royal Opera House Covent Garden und 1952 stand er als Tristan erstmals bei den Bayreuther Festspielen auf der Bühne. Nach einem erneuten Fachwechsel zum Bariton sang Vinay zahlreiche Partien in Wagner-Opern aber auch in Tosca, Otello, La Traviata, Aida, Carmen, Pagliacci und La Bohème.
Ramón Vinay ist insbesondere für vier legendäre Interpretationen bekannt: Die Titelrolle in Verdis „Otello“ unter der Leitung von Arturo Toscanini (1947); Tristan in „Tristan und Isolde“ unter der Leitung von Herbert von Karajan (1951) sowie Siegmund in der „Walküre“ und die Titelrolle in „Parsifal“ unter der Leitung von Clemens Krauss (1953).
Seine Abschiedsvorstellung gab Ramón Vinay am 22. September 1969 im Teatro Municipal in Santiago in Verdis Otello, wobei er in den ersten beiden Akten die Baritonpartie des Iago übernahm und im dritten und vierten Akt in der Tenorpartie des Otello auf der Bühne stand.

Das Video zeigt Ramón Vinay mit Pedro Vargas in dem 1943 gedrehten Film „Fantasia Ranchera“ unter der musikalischen Regie von Manuel Esperón.