Kategorie: Musik

Marke des Monats: März 2020

Oscar Straus

Der österreichische Komponist Oscar Straus (eigentlich Oscar Nathan Strauss) wurde am 6. März 1870 in Wien geboren. Er starb am 11. Januar 1954 in Bad Ischl. Im März 2020 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Oscar Straus studierte zunächst in Wien Klavier und Komposition und setzte seine Studien später bei Max Bruch in Berlin fort. Als junger Kapellmeister hatte er danach Engagements in Brüx und in Teplitz und dann am Stadttheater Mainz. In Berlin schrieb er die Musik für mehrere Programme des Kabaretts „Überbrettl“.

Österreich 3.7.1970
Seine ersten Operetten in der Tradition von Jacques Offenbach waren nicht sehr erfolgreich. Den Durchbruch brachte dann schließlich die 1907 im Wiener Carl-Theater uraufgeführte Operette „Ein Walzertraum“, die zeitweise sogar die Aufführungszahlen von Franz Lehars Operette „Die lustige Witwe“ überflügeln konnte. Bis Anfang der 30er-Jahre folgen fast 50 weitere Bühnenwerke, darunter „Der tapfere Soldat“, „Der letzte Walzer“ mit Fritzi Massary in der Hauptrolle und die musikalische Komödie „Eine Frau, die weiß, was sie will“. Während des 3. Reiches ging er über Paris und London nach Amerika, wo er die Musik für mehrere Filme komponierte. 1950 kehrt er nach Europa zurück und komponierte hier noch die Operetten „Ihr erster Walzer“ und „Bozena“ sowie die Musik zum Film „Der Reigen“ von Max Ophüls.
 

 
In dem Video spielt der Schweizer Journalist und Amateur-Pianist Andy Faessler den Walzer „Da draußen im duftigen Garten“ aus der Operette „Ein Walzertraum“.


Marke des Monats: Februar 2020

Henri Vieuxtemps

Der belgische Geiger und Komponist Henri Vieuxtemps wurde am 17. Februar 1820 in Verviers geboren, er starb am 6. Juni 1881 in einem Sanatorium bei Algier. Im Februar 2020 jährt sich sein Geburtstag zum 200.Mal.
 
Den ersten Geigenunterricht erhielt Henri Vieuxtemps von seinem Vater. Von 1828 bis 1831 studierte er Violine am Konservatorium in Brüssel. Erste Reisen führten ihn nach Paris und nach Deutschland, wo er unter anderem mit Robert Schumann und Louis Spohr zusammentraf. 1835/1836 studierte

Belgien 6.4.1974
er in Wien Kontrapunktik und danach in Paris Komposition. Die Aufführung seines Violinkonzertes Nr. 1 E-Dur in St. Petersburg war 1837 ein großer Erfolg. Vieuxtemps widmete sich daraufhin in Paris der Komposition weiterer Werke. 1843/44 ging er mit seiner späteren Frau, der Pianistin Josephine Eder auf eine Tournee durch die amerikanischen Nord- und Mittelamerika. Von 1846 bis 1852 wirkte er als Hofmusiker des Zaren Nikolaus I. in St. Petersburg, lebte dann mehrere Jahre in der Nähe von Frankfurt/Main, später in Paris und übernahm schließlich ab 1871 wieder eine Professur am Brüsseler Konservatorium. Sein bekanntester Schüler dort war Eugène Ysaÿe.
Henri Vieuxtemps gilt als einer der bedeutenden Violinisten des 19. Jahrhunderts. Sein kompositorisches Schaffen umfasst sieben Violinkonzerte, zwei Violoncello-Konzerte, mehrere andere Werke für Violine und Orchester bzw. Piano und zahlreiche Salonmusiken.
 

 
Das Video zeigt die koreanische Violinistin Kristin Lee mit Henri Vieuxtemps Komposition „Souvenir d’Amerique“ op.17 mit Variationen über „Yankee Doodle“. Begleitet wird sie vom amerikanischen Pianisten Michael Mizrahi.


Marke des Monats: Januar 2020

Guillaume Lekeu

Der belgische Komponist Guillaume Lekeu wurde am 20. Januar 1870 in Heusy (Verviers) geboren. Er starb am 21. Januar 1894 in Angers im Alter von nur 24 Jahren an Typhus. Im Januar 2020 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Guillaume Lekeu, der Sohn eines wallonischen Wollhändlers, erhielt seinen ersten Musikunterricht am Konservatorium von Verviers. Nach dem Umzug der Familie studierte er neben dem Besuch des Gymnasiums Klavier, Violine und Cello. Als 15-jähriger komponierte er erste Stücke, 1887 entstand sein erstes

Belgien 13.8.1994
Orchesterwerk. Nach einem Besuch bei den Bayreuther Festspielen wurde Lekeu Privatschüler bei César Franck, ab 1889 wurde er von Vincent d’Indy unterrichtet.
Guillaume Lekeu schuf mehr als 50 Werke (Orchesterwerke, Kammer- und Vokalmusik), die zunächst von César Franck, Ludwig van Beethoven und Richard Wagner beeinflusst sind. Spätere Werke lassen dann einen eigenen Stil erkennen. Für seine Kantate „Andromède“ erhielt Lekeu 1891 den zweiten belgischen Prix de Rome. Für den Violinvirtuosen Eugène Ysaÿe komponierte Lekeu sein bekanntestes Werk, die Sonate für Violine und Klavier in G-Dur.
 
Das Video zeigt Sergey Beltsov (Violine) und Alexcei Timonin (Klavier) mit dem 1. Satz der „Sonata for violin and piano“ von Guillaume Lekeu.

In Memoriam: Marie Fredriksson


Nach einem jahrelangen Krebsleiden starb am 9. Dezember die schwedische Sängerin und Musikerin Marie Fredriksson im Alter von 61 Jahren. Marie Fredriksson wurde am 30. Mai 1958 in Östra Ljungby geboren. Nach einem Studium an der Musikhochschule in Svalöv erhielt sie mit ihrer Band einen Plattenvertrag. 1984 begann sie eine Solokarriere und erlangte in Schweden große Popularität. Nebenbei arbeitete sie als Backgroundsängerin und Studiomusikerin für die Band von Per Gessle. Gemeinsam mit Gessle gründete sie 1986 das Duo „Roxette“, dem 1989 mit dem Titel „The Look“ der weltweite Durchbruch gelang. Mit weltweit über 75 Millionen verkauften Platten zählt Roxette zu den erfolgreichsten Popmusikbands der 1980er und 1990er Jahre. Obwohl 2002 bei ihr ein Hirntumor diagnostiziert wurde, veröffentlichte sie weitere Soloalben, feierte mit Roxette 2009 bei der Night of the Proms in London ein Comeback auf der Bühne und absolvierte 2011 und 2015 zwei Welttourneen mit Millionen von Zuhörern.


Schweden 5.10.1991


 

Marke des Monats: Dezember 2019

Antônio Carlos Jobim

Der brasilianische Sänger, Pianist, Gitarrist und Komponist Antônio Carlos Brasileiro de Almeida Jobim wurde am 25. Januar 1927 in Rio de Janeiro geboren, er starb am 8. Dezember 1994 in New York. Im Dezember 2019 jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.
 
Jobim lernte bereits als Kind Gitarre und Klavier und wurde ab 1941 auch in Komposition unterrichtet. Er spielte in verschiedenen Nachtclubs und arrangierte im Studio des Musiklabels Continental Werke diverser Komponisten. Ein erster Erfolg gelang Jobim 1954 mit der Komposition „Teresa da Praia“. Bis 1958 war Jobim künstlerischer Leiter des Plattenlabels Odeon. In dieser Zeit


Brasilien 22.11.1999
spielte sein Freund Vinícius de Moraes zahlreiche seiner Songs ein, die heute zu den Klassikern der populären Musik Brasiliens gehören. Den endgültigen Durchbruch als Komponist erzielte Jobim mit dem Debüt-Album des bis dahin unbekannten Sängers João Gilberto, das neben dem Titelsong „Chega de saudade“ unter anderem auch die Kompositionen „Desafinado“ und „Samba de uma nota só“ enthielt. Danach galt Jobim endgültig als einflussreichster Komponist Brasiliens seiner Zeit und als einer der Begründer der Bossa Nova.
Seine Arrangements, in denen er traditionelle brasilianische Liedformen, wie Choros und Samba mit Elementen des Jazz und der Klassischen Musik mischte, eröffneten für die populäre Musik Brasiliens neue Wege und Möglichkeiten. Seine Stücke nahm Antônio Carlos Jobim teilweise gemeinsam mit internationalen Künstlern auf, unter anderem mit Stan Getz, Frank Sinatra und Ella Fitzgerald.
 
Das Video zeigt Antônio Carlos Jobim als Gast einer Show von Andy Williams. Gemeinsam singen sie Jobims wohl bekannteste Komposition „Garota de Ipanema“ (The Girl from Ipanema) aus dem Jahr 1962. Eine Aufnahme des Liedes vom 19. März 1963 in New York, mit dem amerikanischen Jazz-Tenorsaxophonisten Stan Getz, dem brasilianischen Sänger und Gitarristen João Gilberto und dessen Frau Astrud Gilberto machte das Stück zu einem der weltweit bekanntesten Songs der Bossa Nova.

Marke des Monats: November 2019

Hans Sachs

Der Nürnberger Schuhmacher, Spruchdichter und Meistersinger Hans Sachs wurde am 5. November 1494 in Nürnberg geboren. Er starb am 19. Januar 1576 in seiner Geburtsstadt. Im November 2019 gedenken wir seines 525. Geburtstages.
 
Hans Sachs machte nach dem Besuch einer Lateinschule eine Schuhmacherlehre. Während seiner fünf Jahre dauernden Gesellenwanderung diente er vorübergehend am Hof Kaiser Maximilians I. in Innsbruck, wo er sich zum Studium des Meistersangs entschlossen hat. Er nahm Unterricht bei Meister Lienhard in München und ließ sich 1516 in Nürnberg nieder. 1520 wurde er Schuhmachermeister und aktives Zunftmitglied der Meistersinger.
Hans Sachs stellte sich schon früh auf die Seite der Reformation und verbreitete in seinen Gedichten auch die Lehre Martin Luthers. Mit diesen volkstümlichen Darstellungen erlangte er ersten Ruhm. In der Folge schrieb Hans Sachs mehr als 6000 Werke, viele davon in Knittelversen. Schon zu Lebzeiten war Hans Sachs ein viel gelesener Autor und wurde so zu einem der bekanntesten Dichter des 16. Jahrhunderts.

Deutschland 13.10.1994
 
Von den Kompositionen des Hans Sachs blieben nur wenige erhalten. Bekannt ist vor allem die „Silberweise“, die auch in die Choräle „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und „Ein feste Burg ist unser Gott“ Eingang gefunden hat. Die strengen Regeln und die fast handwerkliche Produktion von Dichtung im Meistergesang fanden bei späteren Generationen allerdings nicht viel Anklang.
Dass Hans Sachs heute der bekannteste Meistersinger ist, verdankt er zum Teil wohl auch dem Werk Richard Wagners, der ihm in den „Meistersingern von Nürnberg“ ein Denkmal setzte.
 

 
Das Video zeigt das Finale der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“. James Morris singt die Rolle des Hans Sachs in einer Aufführung der Metropolitan Opera New York aus dem Jahr 2001.




In memoriam: Jessye Norman


St. Vincent & The Grenadines 5.11.1997

Am 30. September 2019 starb die amerikanische Opernsängerin Jessye Norman im Alter von 74 Jahren. Sie studierte Musik an der Howard University in Washington D.C, das sie 1967 mit einem Bachelor abschloss. 1968 gewann sie den ersten Preis beim internationalen Musikwettbewerb der ARD in München und debütierte daraufhin 1969 an der Deutschen Oper Berlin als Elisabeth in Richard Wagners Tannhäuser. Nach vier Jahren in Berlin trat sie mit verschiedenen Ensembles auf und gastierte unter anderem an der Mailänder Scala und am Royal Opera House Covent Garden in London. Mitte der 1970er Jahre konzentrierte sie sich vor allem auf das klassische Lied-Repertoire und gab Liederabende unter anderem bei den Salzburger Festspielen. In den 1980er und 1990er Jahren war sie an allen großen Opern- und Konzerthäusern zu hören. Opern und Lieder der Romantik bildeten zwar einen Schwerpunkt ihres Repertoires, Jessye Norman machte sich aber auch als Interpretin von Spirituals und Jazz einen Namen. Sie erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter auch fünf Grammys.
 

Das Video zeigt Jessye Norman mit dem letzten der „Fünf Rückert-Lieder“ von Gustav Mahler: „Ich bin der Welt abhanden gekommen“. Aufgenommen mit den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Zubun Mehta 1989.

Marke des Monats: Oktober 2019

Johan Helmich Roman


Schweden 26.8.1994
 
Der schwedische Komponist Johan Helmich Roman wurde am 26. Oktober 1694 in Stockholm geboren. Er starb am 20. November 1758 in der Nähe von Kalmar. Im Oktober 2019 jährt sich sein Geburtstag zum 325. Mal.
 
Johan Helmich Roman wurde als 15-Jähriger Mitglied der königlich schwedischen Hofkapelle, in der auch sein Vater spielte. Er war ein virtuoser Violinist und Oboist. Bei einem Studienaufenthalt in England begegnete er unter anderem Georg Friedrich Händel. 1721 wurde er Vizekapellmeister und ab 1727 Erster Hofkapellmeister der schwedischen Hofkapelle. Er machte sich um die Nachwuchsarbeit verdient und arrangierte die ersten öffentlichen Konzerte in Stockholm.
Als Komponist bevorzugte Roman den Stil der leichten italienischen Barockmusik. Sein Werk umfasst Suiten, Solokonzerte, Sinfonien sowie Kammer- und Kirchenmusik. Sein bekanntestes Werk ist die „Drottningholmsmusik“, eine Suite in 24 Sätzen, die er 1744 anlässlich der Eheschließung des schwedischen Thronfolgers Adolf Fredrik mit der Louise Ulrike, der Schwester Friedrichs des II. von Preußen, komponierte.
 
Das Video zeigt den Satz 20 (Allegro) der „Drottningholmsmusik“. Es spielt das schwedische “Nationalmusei Kammarorkester“ unter der Leitung von Claude Génetay im Reichsaal von Schloss Drottningholm.


Marke des Monats: September 2019


Deutschland 5.9.2019
 
Clara Schumann

Die deutsche Pianistin und Komponistin Clara Schumann ( geb. Wieck) wurde am 13. September 1819 in Leipzig geboren. Sie starb am 20. Mai 1896 in Frankfurt am Main. Im September 2019 jährt sich ihr Geburtstag zum 200.Mal.
 
Der Musikpädagoge Friedrich Wieck setzte seine ganze Energie daran, seine Tochter zur Pianistin auszubilden. Er sorgte auch für Improvisations- und Kompositionsunterricht, was damals für Frauen eine große Seltenheit war. Clara machte daher nicht nur als geniale Pianistin, sondern auch als Komponistin rasch von sich reden. Reisen durch Europa festigten ihren Ruhm.
Claras Vater war entsetzt über ihren Entschluss, den labilen, finanziell ungesicherten Komponisten Robert Schumann zu heiraten, so dass sie die Eheschließung gerichtlich erkämpfen musste. Innerhalb von 13 Jahren gebar sie neun Kinder. Zwischendurch konzertierte sie so oft wie möglich. Ihr Mann kam nach ersten Krankheitssymptomen 1854 in eine Heilanstalt, wo er 1856 starb. Clara Schumann war eng mit Johannes Brahms befreundet und konzertierte häufig mit ihm und dem Geiger Joseph Joachim. In späteren Jahren lehrte sie am Konservatorium in Frankfurt/Main.
Clara Schumanns Kompositionen dienten zunächst vor allem für ihre eigenen Auftritte und zeigen die fortschreitenden virtuosen Möglichkeiten der Pianistin. Clara Schumann komponierte 23 Werke mit Opus-Zahlen sowie zahlreiche Lieder, Romanzen, Ouvertüren und Klavierstücke. Darüber hinaus bearbeitete sie mehrere Werke ihres Mannes Robert Schumann. Als Höhepunkt ihres Schaffens gilt das Klaviertrio op.17. Das mit 14 Jahren geschriebene Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 7, das sich an keines der ihr bekannten Klavierkonzerte formal anlehnt, löst noch heute Bewunderung aus.
 
Das Video zeigt einen Live-Mittschnitt des Klavierkonzertes Nr. 1, op. 7 von Clara Schumann. Es spielt das Orchester Collegia-Musica-Chiemgau unter der Leitung von Elke Burkert. Solisten: Christoph Declara (Klavier) und Martin Weikert (Cello), aufgenommen am 31.1.2015 im
Herkulessaal der Münchner Residenz.





Vor 50 Jahren …

Am 14. August 1969 startete in den deutschen Kinos der Film „Spiel mir das Lied vom Tod“,
zu der Ennio Moriccone eine der bekanntesten Filmmusiken komponiert hat.


Italien 6.9.2018


Die Musik ist ein wesentliches Gestaltungsmerkmal in dem 1968 von Sergio Leone gedrehten Italo-Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ (Originaltitel: C’era una volta il West; englischer Titel: Once Upon a Time in the West). Die Musik hatte Ennio Moricone bereits vor dem Beginn der Dreharbeiten fertiggestellt. Sergio Leone inszenierte danach ganze Passagen des Film zum Rhythmus der Musik. Die geradezu opernhafte Musik war damals für eine Filmmusik und vor allem für das Western-Genre vollkommen unüblich. Jeder Hauptcharakter hat ein eigenes musikalisches Thema, das als Leitmotiv immer wieder aufgegriffen wird. Die klagende Mundharmonika (im Original gespielt von Franco de Gemini) ist der Schlüssel zum Verständnis der Handlung, der aber erst am Filmende präsentiert wird. Besonders überzeugend sind auch die wortlosen Vocals der italienischen Sängerin Edda Dell’Orso für die weibliche Hauptrolle.