Kategorie: Musik

Marke des Monats: April 2025

Joséphine Baker

Die amerikanische Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin Josephine Baker (Freda Josephine McDonald) wurde am 3. Juni 1906 in St. Louis, Missouri geboren; sie starb am 12. April 1975 in Paris. Im April 2025 jährt sich ihr Todestag zum 50. Mal.
 
Josephine Baker wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihre Karriere begann im Alter von 16 Jahren am Standard Theatre in Philadelphia. In New York erhielt ein Engagement in einer Vaudeville-Truppe, mit der sie durch die USA tourte. Von 1922 bis 1924 war sie Chorus-Girl in New York, bevor sie für „La Revue Nègre“ verpflichtet wurde, die am 2. Oktober 1925 in Paris im Théâtre des Champs-Elysées Premiere hatte. Mit ihrem Tanz eroberte sie das Pariser Publikum, das erstmals einen Charleston zu sehen bekam, im Sturm. Weitere Stationen der „Revue Nègre“ waren Brüssel und Berlin. 1926 und 1927 war Josephine Baker der Star der Folies Bergère und bekam

USA 16.7.2008

Frankreich 17.9.1994
bis in die 1930er Jahre auch einige Hauptrollen beim Film. Wegen ihrer Kostüme und Nackttänze erhielt sie Auftrittsverbote in Wien, Prag, Budapest und München, was sie umso interessanter für das Publikum machte. Während sie in den USA unter Rassismus zu leiden hatte und 1936 mit einer Show der Ziegfeld Follies durchfiel, wurde sie in Frankreich zur erfolgreichsten amerikanischen Künstlerin.
Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Josephine Baker für das französische Rote Kreuz, die Résistance und den Geheimdienst und wurde 1944 Propagandaoffizier bei der Luftwaffe des Freien Frankreich. Für ihre Verdienste erhielt sie 1957 das Croix de Guerre und wurde gleichzeitig in die Ehrenlegion aufgenommen. Schon in den 1950er Jahren unterstützte Baker die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und war am 28. August 1963 die einzige
weibliche Rednerin bei dem von Martin Luther King Jr. organisierten Marsch auf Washington.
Obwohl sie 1956 ihren Rückzug von der Bühne angekündigt hatte, trat sie immer wieder bei Konzerten und im Fernsehen auf und feierte am 8. April 1975, wenige Tage vor ihrem Tod mit der Premiere ihrer Show „Joséphine“ im Pariser „Bobino“-Theater ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum.
 

Das Video zeigt einen TV-Live-Auftritt der Sängerin bei den Deutschen Schlagerfestspielen 1966.

Marke des Monats: März 2025

Maurice Ravel

Der französische Komponist Maurice Ravel wurde am 7. März 1875 in Ciboure im Département Pyrénées-Atlantique geboren, er starb am 1937 in Paris. Im März 2025 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Ravel begann 1889 ein Studium am Pariser Konservatorium, das insgesamt 16 Jahre dauerte. Nach dem Studium betätigte e sich als Pianist, Dirigent und Liedbegleiter seiner eigenen Werke. 1933 wurde diese Laufbahn durch eine Lähmung leider beendet, und Ravel widmete sich fortan nur noch der Komposition.

Monaco 21.3.2025
Ravels frühe Werke waren vor allem von Liszt, Chabrier, Fauré und Rimskij-Korsakow beeinflusst. Entscheidend für seinen eigenen Stil war aber die Begegnung mit Claude Debussy, dessen „Prélude à l’après-midi d’un faune“ ihn beeindruckte. Ravels Mutter stammte aus dem Baskenland. Der Einfluss spanischer Folklore ist deshalb in Ravels Kompositionen ebenso zu spüren wie der Einfluss des Jazz. Fünfmal versuchte Maurice Ravel auch den unter den jungen französischen Komponisten begehrten sogenannten „Prix de Rome“. zu gewinnen, doch jedes Mal wurden seine Kompositionen als zu avantgardistisch abgelehnt. Ravels bekanntestes Werk ist sicher sein „Boléro“, der 1928 eigentlich als Ballettmusik entstanden ist. Zu dem Ballett angeregt wurde er durch Sergej Diaghilew, die Choreografie schuf 1929 Bronislawa Nijinska.
 

Das Video zeigt Ravels „Bolero“ gespielt von den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Gustavo Dudamel beim Abschlusskonzert des Luzern Festivals, das am 18.9.2010 live in mehr als 50 Kinos in ganz Europa übertragen wurde.
 
Lesen Sie hier einen Artikel über Ravels Oper „L’enfant et les sortilèges“
aus dem aktuellen „Musikus“

Marke des Monats: Februar 2025

Armen Tigranian

Der armenische Komponist und Dirigent Armen Tigranian wurde am 26. Dezember 1879 in Alexandropol (Russischen Reich / heute Gjumri, Armenien) geboren. Er starb am 10. Februar 1950 in Tiflis. Im Februar 2025 jährt sich sein Todestag zum 75. Mal.
 
Tigranian interessierte sich schon sehr früh für Musik. Als er 15 Jahre alt war zog seine Familie nach Tiflis. An der dortigen Musikschule lernte er Flöte und Klavier und studierte Musiktheorie und

Armenien 18.3.2005
Komposition. 1902 kehrte Tigranian nach Alexandropol zurück wo er als Musiklehrer arbeitete, einen gemischten Laienchor gründete und schließlich mit dem Komponieren begann. In seinen Kompositionen verarbeitete er armenische Musik und schuf zahlreiche Chorbearbeitungen von Volksliedern. In den Jahren 1908 und 1912 komponierte er sein Meisterwerk „Anoush“, die erste jemals in Armenien aufgeführte Oper, die am 4. August 1912 von einer Laiengruppe in Alexandropol uraufgeführt wurde und danach sehr schnell zu einem festen Bestandteil im Repertoire vieler Opernhäuser wurde. Heute gilt „Anoush“ allgemein als „Nationaloper des armenischen Volkes“. Nach der Errichtung der Sowjetunion musste Tigranian die Oper allerdings gründlich überarbeiten, um sie den Prinzipien der neuen populistischen Ästhetik anzupassen. Zu den weiteren Werken Tigranians gehören eine Tanzsuite für Symphonieorchester, eine Kantate, Schauspielmusiken, Chorwerke und Lieder. Tigranians zweite Oper „David Bek“, die er zwischen 1941 und 1950 komponierte, wurde erst kurz nach seinem Tod uraufgeführt. Für das Musiktheater übersetzte Tigranian die Libretti von Verdis Rigoletto und Bizets Carmen ins Armenische.
 

Das Video zeigt die Blaskapelle der Stadt Gjumri (früher Alexandropol) unter der Leitung von Artak Grigoryan mit der Ouvertüre zu Tigranians Oper „Anoush“.

Marke des Monats: Januar 2025

Richard Tucker

Der amerikanische Tenor Richard Tucker (eigentlich Ruvn Ticker) wurde am 28. August 1913 in Brooklyn geboren. Er starb am 8. Januar 1975 in Kalamazoo, Michigan. Im Januar 2025 jährt sich sein Todestag zum 50. Mal.
 
Tuckers musikalisches Talent wurde früh entdeckt und sang schon als Kind im Chor der Synagoge. Er wurde Kantor am Brooklyn Jewish Center, bevor er 1940 ein Gesangsstudium begann, um Opernsänger zu werden.

USA 10.9.1997
Nach mehreren erfolglosen Teilnahmen am Vorsingen der Metropolitan Opera bekam er einen Vertrag und debütierte am 25. Januar 1945 als Enzo in „La Gioconda“ an der MET, deren Ensemble er bis zu seinem Tod angehörte und in 715 Aufführungen 30 Rollen sang. 1949 wählte Arturo Toscanini den noch wenig bekannten Tenor für die Rolle des Radames in seiner berühmten Aufnahme von Giuseppe Verdis “Aida“. Seine wenigen Gastspielreisen führten ihn unter anderem an das Royal Opera House Covent Garden, die Wiener Staatsoper und die Mailänder Scala.
Richard Tucker gilt als der letzte große MET-Tenor. Er ist der Einzige, für den die Trauerfeier jemals auf der Bühne der MET stattgefunden hat.
 

Das Video zeigt Richard Tucker mit der Arie „Guardate pazzo son“ aus Puccinis Oper „Manon Lescaut“ bei einer Fernseh-Live-Aufnahme am 1. September 1966.

Marke des Monats: Dezember 2024

Domenico Cimarosa

Der italienische Komponist Domenico Cimarosa wurde am 17. Dezember 1749 in Aversa im damaligen Königreich Neapel geboren. Er starb am 11. Januar 1801 in Venedig. Im Dezember 2024 jährt sich sein Geburtstag zum 275. Mal.
 
Cimarosa studierte am Konservatorium von Santa Maria di Loreto unter anderem bei Niccolò Piccinni und Antonio Sacchini. Im Alter von zwanzig Jahren komponierte er seine erste Opera buffa, die am Teatro del Fiorentini in Neapel uraufgeführt wurde. Daraufhin wurde er eingeladen, in Rom eine Oper für die kommende Saison zu komponieren. Die Opera buffa „L’italiana in Londra“ machte ihn in ganz Italien bekannt. In den folgenden Jahren komponierte er mehrere Opern für die Theater in Venedig, Rom, Neapel und vor allem in Florenz.

Italien 27.1.2001

Italien 28.12.1949
1787 ging Cimarosa auf Einladung der Zarin Katharina II. nach Sankt Petersburg. An ihrem Hof komponierte er neben Opern auch zahlreiche Gelegenheitsmusiken. 1791 wurde er auf Einladung von Kaiser Leopold II. als Nachfolger von Antonio Salieri Hofkomponist in Wien. 1793 kehrte Cimarosa nach Neapel zurück. Da er während der Besetzung Neapels durch französische Truppen auch Kompositionsaufträge der neuen Machthaber annahm, wurde er später zum Tode verurteilt. Einflussreiche Bewunderer erreichten, dass die Strafe in eine Verbannung umgewandelt wurde.
Neben rund 100 Opern komponierte Domenico Cimarosa dramatische Kantaten, Kirchenmusik, Klaviersonaten, Oratorien, Sinfonien und mehrere Solokonzerte.


Das Video zeigt das Paris Voxmusicorum Orchestra 2016 während einer Tournee nach Israel mit dem Konzert für 2 Flöten von Domnico Cimarosa. Die Solisten sind das irisch-amerikanische Musikerehepaar Sir James & Lady Jeanne Galway, es dirigiert die israelische Dirigentin Ada Pelleg.

In Memoriam: Quincy Jones

Am 3. November 2024 starb in Los Angeles der amerikanische Musiker, Komponist und Musikproduzent Quincy Jones im Alter von 91 Jahren.
 
Quincy Delight Jones Jr. wurde am 14. März 1933 in Chicago geboren. Er begann seine Karriere als Jazztrompeter in einer eigenen Combo. 1951 engagierte Lionel Hampton ihn als Trompeter für eine Tournee. Nach mehreren erfolgreichen Arrangements für das Orchester von Lionel Hampton verfasste er auch Arrangements für Studioablen bekannter Künstler
wie Ray Charles, Count Basie, Sarah Vaughan und Duke Ellington. Dizzy Gillespie verpflichtete ihn 1956 als Orchesterleiter für eine Tournee und 1957 bekam er einen Vertrag bei ABC-Paramount für sein erstes eigenes Album „This Is How I Feel About Jazz“.
Nach vertiefenden Studien bei Nadia Boulanger in Paris arbeitete er als Produzent für das Label Barclay Records, wo er unter anderem Jacques Brel, Henri Salvador und Charles Aznavour betreute. 1958 leitete er das Orchester für ein Galakonzert von Frank Sinatra in Monaco und ging 1959/60 mit seiner „Quincy Jones Big Band“ auf Europa-Tournee. Neben eigenen Kompositionen für verschiedene Filmmusiken machte sich Quincy Jones aber vor allem als Arrangeur und Produzent für zahlreiche Jazz- und Popmusiker einen Namen. Das von ihm 1982 produzierte Michael Jackson Album „Thriller“ ist bis heute das meistverkaufte Musikalbum.
Quincy Jones wurde unter anderem mit 28 Grammys, dem Emmy, dem Tony Award und dem Polar Music Prize ausgezeichnet. 1995 erhielt er den Ehrenoscar und 2024 ein weiterer Ehrenoscar für sein Lebenswerk.
 

Quincy Jones live beim Montreux Jazz Festival 1996

Marke des Monats: November 2024

Eugene Ormandy


USA 12.9.1997
Der in Ungarn geborene amerikanische Dirigent und Violinist Eugene Ormandy (geb. Jenő Blau) wurde am 18. November 1899 in Budapest geboren. Er starb am 12. März 1985 in Philadelphia. Im November 2024 jährt sich sein Geburtstag zum 125. Mal.
 
Ormandy schloss mit 14 Jahren sein Studium an der Königlichen Akademie in Budapest ab, wo er bei Jenö Hubay Violine studierte. Mit 17 Jahren war er Violinprofessor und unternahm Konzerttourneen durch Mitteleuropa. Die Aussicht auf eine US-Tournee lockte ihn nach New York, doch
stattdessen spielte er Geige im Orchester des Capitol Theatre und begleitete Stummfilme. 1924 sprang er für den regulären Dirigenten ein und entschied sich daraufhin für das Dirigieren als seine Karriere. Er begann, leichte Klassiker fürs Radio zu dirigieren und bei Sommerkonzerten aufzutreten, was ihm eine Position als Stellvertreter für Arturo Toscanini während einer großen Konzertreihe des Philadelphia Orchestra einbrachte. Es folgte ein Vertrag mit dem Minneapolis Symphony Orchestra, bei dem er von 1931 bis 1936 blieb und mit einer Reihe von Aufnahmen nationale Bekanntheit erlangte. 1936 kehrte er zum Philadelphia Orchestra zurück, um sich die Leitung mit Leopold Stokowski zu teilen. 1938 wurde Ormandy zum Chefdirigenten des Philadelphia Orchestra ernannt, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung 1980 innehatte. Ormandy, der mit dem Repertoire der Spätromantik und des frühen 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht wurde, prägte den Klang des Orchesters, indem er den üppigen, samtigen Streicherklang entwickelte, der zu seinem Markenzeichen wurde.
 

Das Video zeigt Eugene Ormandy als Dirigent „seines“ Philadelphia Orchestra und des Mendelssohn Club of Philadelphia Chores. Die Aufnahme von Gustav Holsts Suite „Die Planeten“ op.32 entstand 1977 im Rahmen eines Projektes für das Deutsche Fernsehen.

Marke des Monats: Oktober 2024

Charles Ives


USA 12.9.1997
Der amerikanische Komponist Charles Edward Ives wurde am 20. Oktober 1874 in Danbury, Connecticut geboren. Er starb am 19. Mai 1954 in New York City. Im Oktober 2024 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Als Sohn eines Armee-Kapellmeisters beschäftigte sich Charles Ives schon früh mit den Werken von Johann Sebastian Bach und war 1889 der jüngste besoldete Organist in Connecticut. In selbst veranstalteten Orgelkonzerten spielte er Opernbearbeitungen und Werke von Bach und Mendelssohn.
1894 begann er mit Kompositionsstudien an der Yale-Universität in New Haven. Nach Abschluss des Studiums entschloss er sich jedoch einen konventionellen Beruf zu erlernen, weil er glaubte, musikalische Kompromisse schließen zu müssen, wenn er von der Musik leben wolle. Er wurde Versicherungskaufmann und gründete 1907 eine eigene Versicherungsgesellschaft. Dadurch kam er zu einem stattlichen Vermögen, mit dem er Konzerte, Publikationen und Aufnahmen von befreundeten Komponisten finanzierte.
Musik komponierte Charles Ives in seiner Freizeit. Zeit seines Lebens wurde seine Neigung zum musikalischen Experiment und zum Einsatz von Dissonanzen jedoch weitgehend ignoriert. Viele seiner Werke blieben deshalb lange unaufgeführt. Erst nach seinem Tod wuchs allmählich das Interesse an seiner Musik. Heute gilt er als einer der wichtigsten Komponisten Amerikas.
Obwohl Charles Ives viele Lieder mit Klavierbegleitung schrieb, ist heute vor allem seine Instrumentalmusik bekannt. Das wohl bekannteste Stück sind die „Variations on ‚America‘”. Das auffallendste Beispiel für seine Experimentierfreude ist „The Unanswered Question“ von 1906, das in den 1990er Jahren mehrfach als Filmmusik bei Todesszenen Verwendung fand. Ein weiteres charakteristisches Merkmal seiner Musik ist die Einbeziehung von Gebrauchsmusik (Märschen, Tänzen, kirchlichen Hymnen etc.) und die Verwendung von Zitaten aus der Musikgeschichte, vor allem aus dem Werk Ludwig van Beethovens.
 

Das Video zeigt die University of Michigan Symphony Band unter der Leitung von Michael Haithcock mit den 1892 komponierten „Variations on ‚America'“ von Charles Ives.

Marke des Monats: September 2024

Richard Strauss

Der deutsche Komponist und Dirigent Richard Strauss wurde am 11. Juni 1864 in München geboren. Er starb am 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen. Im September 2024 jährt sich sein Todestag zum 75. Mal.
 
Als Sohn eines Musikers begann Richard Strauss schon als Sechsjähriger zu komponieren. Am Gymnasium bekam er Kompositionsunterricht und hatte bis zu seinem 18. Geburtstag bereits 140 Werke komponiert, von denen eine Reihe bereits aufgeführt wurden. Auf Empfehlung des Dirigenten Hans von Bülow wurde er 1885 Hofmusikdirektor in Meiningen, ein Jahr später wurde er 3. Kapellmeister an der Münchener Hofoper. Von 1889 bis 1894 war er 2. Kapellmeister in Weimar, wo mit den Uraufführungen von „Don Juan“, „Tod und Verklärung“ und „Macbeth“ auch seine Bedeutung als Komponist wuchs.

Berlin 18.9.1954


Österreich 23.5.1969
Nach seiner Heirat mit der Sopranistin Pauline de Ahna wurde er 1894 erster Kapellmeister an der Hofoper in München, wo er mit seinen Tondichtungen wie „Also sprach Zarathustra“, endgültig seinen Weltruhm als Komponist begründete. 1898 ging Strauss nach Berlin, wo seine Opern „Salome“ und „Elektra“ (in Zusammenarbeit mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal) zum Inbegriff der „modernen“ Oper“ wurden. Der Regisseur Max Reinhardt sorgte für wirkungsvolle Inszenierungen seiner Werke und mit dem „Rosenkavalier“ gelang Richard Strauss 1911 ein absoluter Publikumserfolg, dessen Beliebtheit bis heute anhält. 1919 wurde Strauss in Wien als Staatsoperndirektor engagiert und verhinderte mit neuen, großen Inszenierungen, dass – nach seinen eigenen Worten – aus dem ehrwürdigen Opernhaus ein „Opernmuseum“ wird.
1920 gründeten Strauss, Hofmannsthal und Reinhardt die Salzburger Festspiele als kulturellen Kontrast zu den Folgen des 1. Weltkriegs. In den 1920-er Jahren beschäftigte sich Strauss mit leichteren Stoffen wie den musikalischen Lustspielen „Die Ägyptische Helena“ und „Arabella“. Nach dem Tod von Hugo von Hofmannsthal 1929 fand Richard Strauss mit dem jüdischen Dichter Stefan Zweig einen neuen Textdichter für seine Oper „Die schweigsame Frau“, eine Entscheidung, die seine Karriere entscheidend beeinflusste. Als bekanntester deutscher Musiker seiner Zeit, wurde Strauss 1933 von den Nazis zum Präsidenten der Reichsmusikkammer ernannt. Dass sich Strauss, dessen Schwiegertochter Jüdin war, jedoch dem „Arierparagraphen“ widersetzte, führte 1935 zu seinem erzwungenen Rücktritt. Die Zeit des 2. Weltkriegs verbrachte er weitgehend zurückgezogen in Wien und flüchtete später mit seiner Frau in die Schweiz. Kurz vor seinem Tod wurde Richard Strauss dann doch noch einmal Anerkennung zuteil: In London veranstaltete Thomas Beecham 1948 ein Strauss-Fest und in München erhielt er zum 85. Geburtstag 1949 zahlreiche Ehrungen.
 

Das Video zeigt die Suite aus „Der Rosenkavalier“ op. 59 von Richard Strauss, die am 17. Januar 2020 vom WDR-Symphonieorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Cristian Măcelaru in der Kölner Philharmonie aufgeführt wurde.

 

Österreich 1.6.1989

Österreich 11.6.2014

Deutschland 16.9.1999

Debussy in Jersey

Debussy in Jersey

Klicken Sie auf das Bild und sehen Sie ein Video zur Entstehung der Briefmarkenserie „Debussy in Jersey“. Der junge Briefmarkendesigner Will Bertram erläutert darin seine Herangehensweise an die Illustration der La Corbiere-Briefmarke aus der neuen Briefmarkenserie „Debussy in Jersey“. Die Briefmarkenserie zeigt sechs Plätze, die der französische Komponist Claude Debussy bei seinem Besuch der Insel Jersey im Jahr 1904 mit seiner Geliebten besucht hat. Die Form der Welle auf der 98-Pence-Briefmarke ist dabei von dem Gemälde „Unter der Welle vor Kanagawa“ (auch bekannt als „Die Große Welle“) des japanischen Malers Hokusai inspiriert. Debussy hatte einen Druck der „Großen Welle“ an der Wand seines Ateliers hängen.