Kategorie: Briefmarken

Marke des Monats: Mai 2020

Gabriel Fauré

Der französische Komponist Gabriel Fauré wurde am 12. Mai 1845 in Pamiers geboren. Er starb am 4. November 1924 in Paris. Im Mai 2020 jährt sich sein Geburtstag zum 175. Mal.
 
Als Sohn eines Schulleiters erhielt Fauré schon früh Musikunterricht und wurde bereits im Alter von neun Jahren in die Schule für Kirchenmusik in Paris aufgenommen.

Frankreich 25.6.1966
Ab 1861 wurde er von dem 10 Jahre älteren Camille Saint-Saëns unterrichtet, mit dem er zeitlebens befreundet blieb. 1870 bekam er eine Organistenstelle in Paris und war 1871 eines der Gründungsmitglieder der Société Nationale de Musique. Er gab Klavierunterricht, arbeitete mit mehreren Chören und glänzte abends als Klavier-Improvisator in den Pariser Salons. 1892 wurde er zum „Inspektor für Musikunterricht“ ernannt und 1896 wurde er sowohl Titularorganist der großen Orgel an der Madeleine als auch Professur für Komposition am Pariser Konservatorium, dem er von 1905 bis 1920 als Direktor vorstand. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Nadia Boulanger, George Enescu und Maurice Ravel.
Als Komponist schuf Gabriel Fauré vor allem Vokal-, Klavier- und Kammermusik. Einer seiner größten Erfolge war die Oper Pénélope, die am 9. Mai 1913 im Rahmen der Eröffnung des Théâtre des Champs-Élysées uraufgeführt wurde.

 
Das Video zeigt Gabriel Faurés „Pavane“ op. 50 arrangiert für die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker von Wilhelm Kaiser-Lindemann.


Marke des Monats: April 2020

Franz Lehár

Der österreichisch-ungarische Komponist Franz Lehár wurde am 30. April 1870 in Komorn geboren. Er starb am 24. Oktober 1948 in Bad Ischl. Im April 2020 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.

Ungarn 30.4.1970

Als Sohn eines Militär-Kapellmeisters zeigte Lehár schon früh musikalisches Talent. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er ab 1882 am Prager Konservatorium Violine, Musiktheorie und Komposition unter anderem bei Josef Foerster, Antonín Dvořák und Zdeněk Fibich. Seine musikalische Laufbahn begann als Orchestermusiker in Barmen und Elberfeld. Danach war er als Militär-Kapellmeister der k.u.k. Armee unter anderem in Triest, Budapest und Wien stationiert. Dank einiger großer Erfolge konnte er aber bald ausschließlich von seinem kompositorischen Schaffen leben.
Franz Lehár komponierte einige Vokalwerke, Orchesterwerke, Walzer und sogar einige Opern. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch der Operette. Zusammen mit Oscar Straus, Emmerich Kálmán und Leo Fall gehört Lehár zu den Begründern der sogenannten „Silbernen Operettenära“. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Die Lustige Witwe“, „Der Graf von Luxemburg“, „Zigeunerliebe“, „Der Zarewitsch“ und „Guiditta“.

 
Das Video zeigt Jonas Kaufmann und das Orchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Michael Guttler mit der Arie „Freunde das Leben ist lebenswert“ aus der Operette „Guiditta“. Die Anfangsnoten der Arie sind auch auf der Marke aus Ungarn abgebildet und die positive Aussage des Textes hat auch in diesen Zeiten der Corona-Krise nicht an Gültigkeit verloren.


In memoriam: Krzysztof Penderecki


Am 29. März 2020 starb in Krakau der polnische Komponist und Dirigent Krzysztof Penderecki im Alter von 86 Jahren. Penderecki wurde am 23. November 1933 in Debica geboren. Er erhielt Violin- und Klavierunterricht und studierte später in Krakau Komposition, Philosophie sowie Kunst- und Literaturgeschichte. 1958 übernahm er eine Professur für Komposition an der Musikakademie Krakau, deren Direktor er von 1972 bis 1987 war. 1988 wurde er zum ersten Gastdirigenten des NDR-Sinfonieorchesters in Hamburg gewählt.
Penderecki komponierte einige Opern sowie zahlreiche Orchester- und Vokalwerke. Aufsehen erregte er mit seinen Klangkompositionen, von denen viele in Filmen verwendet wurden. Außerdem schuf er einige Original Filmmusiken.


Polen 23.11.2013

Penderecki gilt als einer der führenden Komponisten der polnischen Avantgarde und wurde gelegentlich auch als „spätmoderner Klassiker“ bezeichnet. Er war einer der wenigen zeitgenössischen Komponisten der Avantgarde, denen der Durchbruch zu einer breiten Öffentlichkeit gelang.

 
Das Video zeigt das Korean Chamber Orchestra unter der Leitung von Krzysztof Penderecki mit Pendereckis Violin Konzert No.2 „Metamorphosen“. Solistin: Juyoung Baek(Violine)

Polen 11.11.2001

 

Coro virtuale „Va pensiero“

Für alle „Gefangenen“ – überall auf der Welt

Die kritische Situation, in der wir uns befinden, hat das tägliche Leben von uns allen grundlegend verändert. Wir sind gezwungen, zu Hause zu bleiben, um dem virologischen Notfall entgegenzuwirken. Auch die Welt des Theaters und der Musik ist betroffen: Musiker, Sänger, Dirigenten müssen Aufführungen und Konzerte abzusagen. Obwohl die Situation für viele Beteiligte existenzbedrohend ist, hat der Internationale Opernchor seine Aktivitäten eingestellt und öffnet statt dessen die Türen zu einem virtuellen Proberaum, den jeder von uns mit den verfügbaren Mitteln erreichen kann um weiterhin Musik zu hören und zu fühlen.


Marke des Monats: März 2020

Oscar Straus

Der österreichische Komponist Oscar Straus (eigentlich Oscar Nathan Strauss) wurde am 6. März 1870 in Wien geboren. Er starb am 11. Januar 1954 in Bad Ischl. Im März 2020 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Oscar Straus studierte zunächst in Wien Klavier und Komposition und setzte seine Studien später bei Max Bruch in Berlin fort. Als junger Kapellmeister hatte er danach Engagements in Brüx und in Teplitz und dann am Stadttheater Mainz. In Berlin schrieb er die Musik für mehrere Programme des Kabaretts „Überbrettl“.

Österreich 3.7.1970
Seine ersten Operetten in der Tradition von Jacques Offenbach waren nicht sehr erfolgreich. Den Durchbruch brachte dann schließlich die 1907 im Wiener Carl-Theater uraufgeführte Operette „Ein Walzertraum“, die zeitweise sogar die Aufführungszahlen von Franz Lehars Operette „Die lustige Witwe“ überflügeln konnte. Bis Anfang der 30er-Jahre folgen fast 50 weitere Bühnenwerke, darunter „Der tapfere Soldat“, „Der letzte Walzer“ mit Fritzi Massary in der Hauptrolle und die musikalische Komödie „Eine Frau, die weiß, was sie will“. Während des 3. Reiches ging er über Paris und London nach Amerika, wo er die Musik für mehrere Filme komponierte. 1950 kehrt er nach Europa zurück und komponierte hier noch die Operetten „Ihr erster Walzer“ und „Bozena“ sowie die Musik zum Film „Der Reigen“ von Max Ophüls.
 

 
In dem Video spielt der Schweizer Journalist und Amateur-Pianist Andy Faessler den Walzer „Da draußen im duftigen Garten“ aus der Operette „Ein Walzertraum“.


Marke des Monats: Februar 2020

Henri Vieuxtemps

Der belgische Geiger und Komponist Henri Vieuxtemps wurde am 17. Februar 1820 in Verviers geboren, er starb am 6. Juni 1881 in einem Sanatorium bei Algier. Im Februar 2020 jährt sich sein Geburtstag zum 200.Mal.
 
Den ersten Geigenunterricht erhielt Henri Vieuxtemps von seinem Vater. Von 1828 bis 1831 studierte er Violine am Konservatorium in Brüssel. Erste Reisen führten ihn nach Paris und nach Deutschland, wo er unter anderem mit Robert Schumann und Louis Spohr zusammentraf. 1835/1836 studierte

Belgien 6.4.1974
er in Wien Kontrapunktik und danach in Paris Komposition. Die Aufführung seines Violinkonzertes Nr. 1 E-Dur in St. Petersburg war 1837 ein großer Erfolg. Vieuxtemps widmete sich daraufhin in Paris der Komposition weiterer Werke. 1843/44 ging er mit seiner späteren Frau, der Pianistin Josephine Eder auf eine Tournee durch die amerikanischen Nord- und Mittelamerika. Von 1846 bis 1852 wirkte er als Hofmusiker des Zaren Nikolaus I. in St. Petersburg, lebte dann mehrere Jahre in der Nähe von Frankfurt/Main, später in Paris und übernahm schließlich ab 1871 wieder eine Professur am Brüsseler Konservatorium. Sein bekanntester Schüler dort war Eugène Ysaÿe.
Henri Vieuxtemps gilt als einer der bedeutenden Violinisten des 19. Jahrhunderts. Sein kompositorisches Schaffen umfasst sieben Violinkonzerte, zwei Violoncello-Konzerte, mehrere andere Werke für Violine und Orchester bzw. Piano und zahlreiche Salonmusiken.
 

 
Das Video zeigt die koreanische Violinistin Kristin Lee mit Henri Vieuxtemps Komposition „Souvenir d’Amerique“ op.17 mit Variationen über „Yankee Doodle“. Begleitet wird sie vom amerikanischen Pianisten Michael Mizrahi.


Marke des Monats: Januar 2020

Guillaume Lekeu

Der belgische Komponist Guillaume Lekeu wurde am 20. Januar 1870 in Heusy (Verviers) geboren. Er starb am 21. Januar 1894 in Angers im Alter von nur 24 Jahren an Typhus. Im Januar 2020 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
 
Guillaume Lekeu, der Sohn eines wallonischen Wollhändlers, erhielt seinen ersten Musikunterricht am Konservatorium von Verviers. Nach dem Umzug der Familie studierte er neben dem Besuch des Gymnasiums Klavier, Violine und Cello. Als 15-jähriger komponierte er erste Stücke, 1887 entstand sein erstes

Belgien 13.8.1994
Orchesterwerk. Nach einem Besuch bei den Bayreuther Festspielen wurde Lekeu Privatschüler bei César Franck, ab 1889 wurde er von Vincent d’Indy unterrichtet.
Guillaume Lekeu schuf mehr als 50 Werke (Orchesterwerke, Kammer- und Vokalmusik), die zunächst von César Franck, Ludwig van Beethoven und Richard Wagner beeinflusst sind. Spätere Werke lassen dann einen eigenen Stil erkennen. Für seine Kantate „Andromède“ erhielt Lekeu 1891 den zweiten belgischen Prix de Rome. Für den Violinvirtuosen Eugène Ysaÿe komponierte Lekeu sein bekanntestes Werk, die Sonate für Violine und Klavier in G-Dur.
 
Das Video zeigt Sergey Beltsov (Violine) und Alexcei Timonin (Klavier) mit dem 1. Satz der „Sonata for violin and piano“ von Guillaume Lekeu.

In Memoriam: Marie Fredriksson


Nach einem jahrelangen Krebsleiden starb am 9. Dezember die schwedische Sängerin und Musikerin Marie Fredriksson im Alter von 61 Jahren. Marie Fredriksson wurde am 30. Mai 1958 in Östra Ljungby geboren. Nach einem Studium an der Musikhochschule in Svalöv erhielt sie mit ihrer Band einen Plattenvertrag. 1984 begann sie eine Solokarriere und erlangte in Schweden große Popularität. Nebenbei arbeitete sie als Backgroundsängerin und Studiomusikerin für die Band von Per Gessle. Gemeinsam mit Gessle gründete sie 1986 das Duo „Roxette“, dem 1989 mit dem Titel „The Look“ der weltweite Durchbruch gelang. Mit weltweit über 75 Millionen verkauften Platten zählt Roxette zu den erfolgreichsten Popmusikbands der 1980er und 1990er Jahre. Obwohl 2002 bei ihr ein Hirntumor diagnostiziert wurde, veröffentlichte sie weitere Soloalben, feierte mit Roxette 2009 bei der Night of the Proms in London ein Comeback auf der Bühne und absolvierte 2011 und 2015 zwei Welttourneen mit Millionen von Zuhörern.


Schweden 5.10.1991


 

Marke des Monats: Dezember 2019

Antônio Carlos Jobim

Der brasilianische Sänger, Pianist, Gitarrist und Komponist Antônio Carlos Brasileiro de Almeida Jobim wurde am 25. Januar 1927 in Rio de Janeiro geboren, er starb am 8. Dezember 1994 in New York. Im Dezember 2019 jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.
 
Jobim lernte bereits als Kind Gitarre und Klavier und wurde ab 1941 auch in Komposition unterrichtet. Er spielte in verschiedenen Nachtclubs und arrangierte im Studio des Musiklabels Continental Werke diverser Komponisten. Ein erster Erfolg gelang Jobim 1954 mit der Komposition „Teresa da Praia“. Bis 1958 war Jobim künstlerischer Leiter des Plattenlabels Odeon. In dieser Zeit


Brasilien 22.11.1999
spielte sein Freund Vinícius de Moraes zahlreiche seiner Songs ein, die heute zu den Klassikern der populären Musik Brasiliens gehören. Den endgültigen Durchbruch als Komponist erzielte Jobim mit dem Debüt-Album des bis dahin unbekannten Sängers João Gilberto, das neben dem Titelsong „Chega de saudade“ unter anderem auch die Kompositionen „Desafinado“ und „Samba de uma nota só“ enthielt. Danach galt Jobim endgültig als einflussreichster Komponist Brasiliens seiner Zeit und als einer der Begründer der Bossa Nova.
Seine Arrangements, in denen er traditionelle brasilianische Liedformen, wie Choros und Samba mit Elementen des Jazz und der Klassischen Musik mischte, eröffneten für die populäre Musik Brasiliens neue Wege und Möglichkeiten. Seine Stücke nahm Antônio Carlos Jobim teilweise gemeinsam mit internationalen Künstlern auf, unter anderem mit Stan Getz, Frank Sinatra und Ella Fitzgerald.
 
Das Video zeigt Antônio Carlos Jobim als Gast einer Show von Andy Williams. Gemeinsam singen sie Jobims wohl bekannteste Komposition „Garota de Ipanema“ (The Girl from Ipanema) aus dem Jahr 1962. Eine Aufnahme des Liedes vom 19. März 1963 in New York, mit dem amerikanischen Jazz-Tenorsaxophonisten Stan Getz, dem brasilianischen Sänger und Gitarristen João Gilberto und dessen Frau Astrud Gilberto machte das Stück zu einem der weltweit bekanntesten Songs der Bossa Nova.

Marke des Monats: November 2019

Hans Sachs

Der Nürnberger Schuhmacher, Spruchdichter und Meistersinger Hans Sachs wurde am 5. November 1494 in Nürnberg geboren. Er starb am 19. Januar 1576 in seiner Geburtsstadt. Im November 2019 gedenken wir seines 525. Geburtstages.
 
Hans Sachs machte nach dem Besuch einer Lateinschule eine Schuhmacherlehre. Während seiner fünf Jahre dauernden Gesellenwanderung diente er vorübergehend am Hof Kaiser Maximilians I. in Innsbruck, wo er sich zum Studium des Meistersangs entschlossen hat. Er nahm Unterricht bei Meister Lienhard in München und ließ sich 1516 in Nürnberg nieder. 1520 wurde er Schuhmachermeister und aktives Zunftmitglied der Meistersinger.
Hans Sachs stellte sich schon früh auf die Seite der Reformation und verbreitete in seinen Gedichten auch die Lehre Martin Luthers. Mit diesen volkstümlichen Darstellungen erlangte er ersten Ruhm. In der Folge schrieb Hans Sachs mehr als 6000 Werke, viele davon in Knittelversen. Schon zu Lebzeiten war Hans Sachs ein viel gelesener Autor und wurde so zu einem der bekanntesten Dichter des 16. Jahrhunderts.

Deutschland 13.10.1994
 
Von den Kompositionen des Hans Sachs blieben nur wenige erhalten. Bekannt ist vor allem die „Silberweise“, die auch in die Choräle „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und „Ein feste Burg ist unser Gott“ Eingang gefunden hat. Die strengen Regeln und die fast handwerkliche Produktion von Dichtung im Meistergesang fanden bei späteren Generationen allerdings nicht viel Anklang.
Dass Hans Sachs heute der bekannteste Meistersinger ist, verdankt er zum Teil wohl auch dem Werk Richard Wagners, der ihm in den „Meistersingern von Nürnberg“ ein Denkmal setzte.
 

 
Das Video zeigt das Finale der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“. James Morris singt die Rolle des Hans Sachs in einer Aufführung der Metropolitan Opera New York aus dem Jahr 2001.